Massive Weltrezession ist nicht in Sicht
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Stuttgart (BoerseGo.de) - Infolge der Nachwirkungen der Bonitätsherabstufung der USA-Schulden durch die Ratingagentur S&P markierte der deutsche Aktienindex DAX mit dem zehnten Verlusttag in Folge einen neuen Rekord. Zumindest deute der Kursverlauf des zehnten Verlusttages darauf hin, dass der Schluss-Sell-off hinter uns liegt, heißt es in der aktuellen Marktanalyse von Ellwanger & Geiger Privatbankiers vom Mittwoch. Die massiven Intraday-Verluste von temporär minus 7 Prozent konnten nahezu vollständig aufgeholt werden. Stützungskäufe von Staatsfonds in Asien und Käufe großer Fonds verhinderten unter anderem den großen Absturz an diesem Tag. Die US-amerikanischen Börsen reagierten danach zunächst sehr verschnupft auf die Weigerung der US-Notenbank Fed, ein neues Staatsanleihen-Kaufprogramm aufzulegen, drehten aber deutlich ins Plus, nachdem die Ankündigung der Fed, ihre Leitzinsen bis 2013 bei nahe null zu belassen, für Beruhigung sorgte.
„Unserer Meinung nach ist eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums, mit der schon seit längerem gerechnet wird, nun in den Kursen enthalten. Eine massive „Weltrezession“ ist nicht in Sicht, daher dürfte der Abwärtsdruck an den Märkten etwas nachlassen. Die Angst davor wird aber, wenn auch etwas vermindert, die nächsten Wochen bestimmen. Hauptprobleme bleiben nach wie vor die ungelösten Schuldenprobleme in den USA und Europa sowie die Inflationstendenzen in wichtigen Märkten wie China und Indien. Die Flutung der Finanzmärkte mit weiterem Geld sorgt kurzfristig für Entspannung, löst aber nicht die strukturellen Probleme. Die Marktteilnehmer werden weiterhin mit Argusaugen jede Wirtschaftsnachricht aus den USA dahingehend prüfen, inwieweit ein Rückfall in die Rezession verhindert werden kann. Unabdingbar ist eine schnelle Lösung der Schuldenkrise in Europa. Die Unstimmigkeiten innerhalb der europäischen Staaten und äußerst unprofessionelle Aussagen wichtiger Protagonisten verschärfen die Lage eher, als dass sie zur Beruhigung beitragen. Die Hoffnungen auf einen ruhigen Sommer scheinen daher zu trügen“, schreiben Ellwanger & Geiger.
Laut der Spezialisten von Ellwanger & Geiger bieten sich für langfristig orientierte Investoren auf dem gedrückten Kursniveau Einstiegschancen. Die nächsten Tage müssten aber erst zeigen, ob die Irrationalität vieler Marktteilnehmer ganz gewichen ist. Kurzfristig orientierten Anlegern böten sich bei diesen Volatilitäten ebenfalls gute Chancen, der hohen Risiken kurzfristig starker Schwankungen bzw. Kursrückgänge müsse man sich aber bewusst sein.
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