Kommentar
02:10 Uhr, 03.10.2009

Maschinenbau: Der schwerste Einbruch aller Zeiten...

Montag:

Der US-amerikanische Chicago Fed National Activity Index notiert für August bei -0,9. Im Monat zuvor hatte er noch bei -0,56 gestanden. Damit wurde der Vormonatswert von -0,74 nach unten revidiert.

Dienstag:

Die japanischen Verbraucherpreise sind im August zum Vorjahr um 2,2 % gefallen. Auf Monatssicht kletterten die Preise jedoch um 0,3 %.

Die Kernrate ohne verderbliche Lebensmittel und ohne Energie sank auf Jahresbasis um 0,9 %, auf Monatssicht gewann der Index um 0,1 %.

Die deutschen Einfuhrpreise sind im August zum Vorjahr um 10,9 % gesunken nach zuletzt -12,6 %. Im Monatsvergleich sind die Preise auf der Importseite um 1,3 % geklettert nach zuvor -0,9 %. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse ist der Index der deutschen Einfuhrpreise auf Jahresbasis um 6,9 % gesunken. Gegenüber dem Vormonat kletterte der Index um 0,3 %.

Die Ausfuhrpreise haben in Deutschland zum Vorjahresmonat um 3,2 % nachgelassen nach zuletzt -3,6 %. Auf Monatssicht legten die deutschen Exportpreise mit 0,3 % zu nach -0,2 % im Monat zuvor.

Der italienische Geschäftsklimaindex ist im September auf 74,0 gefallen von 74,4 im Monat zuvor. Erwartet wurde der Geschäftsklimaindex bei 75,8.

Das britische Quartalswachstum liegt im zweiten Quartal bei -0,6 %.

Der Gesamtindex für die Euro-Zone notiert im September bei 82,8 nach zuvor 80,6.

Der Geschäftsklimaindex für die Eurozone notiert im September bei -2,07. Im Vormonat hatte der Geschäftsklimaindex bei -2,18 notiert.

Der US-amerikanische Vertrauensindex notiert im September bei 53,1. Erwartet wurde er im Bereich 57 bis 59,5. Im Vormonat hatte er bei 54,4 notiert. Damit wurde die ursprüngliche Veröffentlichung von 54,1 nach oben revidiert.

Der US-amerikanische State Street Investor Confidence Index notiert im September bei 118,1. Einen Monat zuvor hatte der Index noch bei 122,8 gestanden. Damit wurde der Vormonatswert von 122,9 nach unten revidiert.

Mittwoch:

Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland liegt im August in Deutschland gemäß der ILO-Arbeitsmarktstatistik bei 40,01 Mio. und damit um 0,5 % unter dem Vorjahresniveau. Zum Vormonat sank die Zahl der Erwerbstätigen geringfügig um 11.000. Saisonbereinigt blieb ein Minus von 0,1 %.

Die Einnahmen der öffentlichen Haushalte in Deutschland sind im ersten Halbjahr 2009 gegenüber dem entsprechenden Halbjahr 2008 um 1,7 % auf 497 Mrd. Euro gesunken. Gleichzeitig vermehreten sich die öffentlichen Ausgaben um 8,1 % auf nun 555 Mrd. Euro.

Lag die Nettokreditaufnahme im ersten Halbjahr 2008 noch bei -19,2 Mrd. Euro, so lag sie in diesem ersten Halbjahr bei +64,4 Mrd. Euro.

Der Stand der Kreditmarktschulden betrug zum Ende des Quartals 1,60 Mrd. Euro. Noch vor einem Jahr hatten diese bei 1,52 Mrd. Euro gelegen.

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutschland im September um 125.000 auf 3,4 Mio. zurückgegangen. Das sind 266.000 mehr als noch vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote sinkt demnach im September auf um 0,3 % auf 8,0 %.

Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau ist im Berichtsmonat gegenüber dem Vorjahr um real um 43 % gefallen.

Die Inlandsnachfrage ist zum Vorjahr sogar um 45 % gesunken, die Auslandsnachfrage gleichzeitig um 41 % gefallen.

Der weniger stark schwankende Dreimonatsvergleich zeigt zum Vorjahr ebenfalls ein Minus von 44 % an. Bei Betrachtung ausschließlich der Inlands- und den Auslandsaufträgen war ein Rückgang um ebenfalls 44 % zu verzeichnen.

Unser Kommentar:

Eine der deutschen Vorzeigebranche schlechthin, der Maschinen- und Anlagenbau, hat den nächsten Keulenschlag zu verdauen. Die Zahlenreihe der Auftragseingänge liest sich seit Jahresbeginn jetzt folgendermaßen:

- Januar minus 42 Prozent

- Februar minus 49 Prozent

- März minus 35 Prozent

- April minus 58 Prozent

- Mai minus 48 Prozent

- Juni minus 46 Prozent

- Juli minus 43 Prozent

- August minus 43 Prozent.

Damit ist klar: Der Deutsche Maschinenbau erlebt den schwersten Einbruch seiner Geschichte. Von einem Ende der Krise kann überhaupt keine Rede sein.

Die offizielle Vorabschätzung für die Inflation in der Eurozone für September geht von einer Jahresteuerung von -0,3 % aus. Im Monat zuvor hatte die Jahresteuerung bei -0,2 % gelegen.

Im September ist die Zahl der privat Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA um 254.000 gefallen. Im Vormonat hatte das Minus noch bei 298.000 gelegen.

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in der endgültigen Fassung zum zweiten Quartal um 0,7 % gefallen.

Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex notiert im September bei 46,1. Erwartet wurde er im Bereich 52 bis 53,5. Im Vormonat hatte der Index noch bei 50 gestanden.

Unser Kommentar:

Zur Erinnerung: Werte beim Chicagoer Einkaufsmanagerindex von weniger als 50 Punkten signalisieren ein Schrumpfen der US-Wirtschaft. Im Einklang mit einigen anderen Zahlen, etwa den aktuellen US-Arbeitsmarktdaten, oder den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, ist dies ein deutlicher Hinweis darauf, dass die jüngste Hausse in erster Linie durch die ausufernde Liquidität getrieben war. Doch womöglich ist bald Schluss damit. Einige Indizes kommen allmählich ins Rutschen. Wohl dem, der rechtzeitig Cash-Bestände aufgebaut hat.

Donnerstag:

Der japanische Einzelhandelsumsatz ist im August zum Vorjahr um 1,8 % zurückgegangen. Im Monat zuvor war noch ein Umsatzminus um 2,4 % vermeldet worden.

Die Preise für von deutschen Flughäfen abgehende Luftfrachttransporte sind gegenüber dem ersten Quartal 2009 um 10,1 % gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresquartal fielen die Preise um 37,9 %.

Der französiche Einkaufsmanagerindex für September notiert bei 53,0. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 50,8 veröffentlicht worden. Erwartet wurde der Index hingegen mit einem Stand von 52,5.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex für September notiert bei 49,6. Erwartet wurde der deutsche Index ebenfalls mit einem Stand von 49,6. Das Vormonatsniveau hatte bei 49,2 gelegen.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert im September bei 49,3. Damit wurde die erste Veröffentlichung von 49 nach oben revidiert. Im Vormonat hatte der Index bei 48,2 notiert.

Der CIPS Einkaufsmanagerindex for Großbritannien notiert im September bei 49,5. Im Vormonat hatte der Index bei 49,7 gestanden. Gerechnet worden war hingegen mit einem Anstieg auf 50,2.

Die Arbeitslosenquote in der Euro-Zone steigt im August auf 9,6 %. Im Vormonat hatte sie bei 9,5 % gelegen, ein Jahr zuvor hatte sie noch 7,6 % betragen.

Der Monster Beschäftigungsindex aus den USA notiert für September bei 119. Im Vormonat lag der Index noch bei 121, ein Jahr zuvor hatte er bei 160 notiert.

Die persönlichen Einkommen sind in den Vereinigten Staaten im August um 0,2 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,1 %. Im Vormonat waren die Einkommen um 0,2 % geklettert. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 0 % nach oben revidiert.

Die persönlichen Auslagen sind in den USA im August um 1,3 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 1,1 %. Im Vormonat waren die persönlichen Auslagen um 0,3 % gestiegen. Damit wurde der Vormonatswert von 0,2% nach oben revidiert.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 551.000 gestiegen. Erwartet wurden 535.000 neue Anträge nach zuvor 534.000 (revidiert von 530.000).

Der US-amerikanische ISM Index notiert im September bei 52,6. Erwartet wurde er im Bereich 54 bis 55,7 %. Im Vormonat hatte der Index noch bei 52,9 % notiert.

Die US-amerikanischen Bauausgaben sind im August um 0,8 % geklettert. Erwartet wurde ein Rückgang um 0,1 %. Im Vormonat waren die Bauausgaben in den USA um 1,1 % zurückgegangen. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten -0,2 % nach unten revidiert.

Der US-amerikanische Index zu den anstehenden Hausverkäufen ist im August um 6,4 gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg auf rund 1 %. Im Vormonat hatte der Index revidiert bei 3,2 % gestanden.

Freitag:

Die Arbeitslosigkeit in Japan ist im August überraschend gesunken. Die Arbeitslosenquote ging bereinigt um saisonale Effekte auf 5,5 Prozent zurück, nachdem sie im Juli noch ein Rekordhoch bei 5,7 Prozent erreicht hatte.

Die Erzeugerpreise der Industrie sind in der Euro-Zone im August zum Vormonat um 0,4 % gestiegen nach zuvor -0,7 %. Im Jahresvergleich sind die Preise der Erzeuger in der Industrie um 7,5 % gesunken nach zuvor -8,4 %.

Die US-amerikanische Arbeitslosenquote liegt im September bei 9,8 %. Erwartet wurde die Quote mit 9,8 bis 9,9 % nach 9,7 % im Vormonat.

Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) ist in den USA im September um 263.000 zurückgegangen. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um 175.000 bis 225.000. Der Vormonatsrückgang wurde von 216.000 auf nun 201.000 revidiert.

Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind in den USA im September um 0,01 US-Dollar bzw. 0,1 % gegenüber dem Vormonat auf 18,67 US-Dollar gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,1 bis 0,2 %. Im Vormonat waren die Stundenlöhne um 0,4 % geklettert, revidiert von zunächst veröffentlichten +0,3 %.

Die Zahl der durchschnittlichen Wochenstunden liegt in den USA im September bei 33,0 und damit unter den Erwartungen und dem Vormonatswert von 33,1 Wochenstunden.

Die US-amerikanischen Industrieaufträge sind im August um 0,8 % gefallen. Erwartet wurde ein Rückgang von bis zu 1,7 %. Im Vormonat waren die Industrieaufträge um 1,4 % gestiegen. Damit wurde der Vormonatswert von +1,3 % nach oben revidiert.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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