Fundamentale Nachricht
12:32 Uhr, 18.04.2017

M&As dürften europäische Mid Caps in 2017 beflügeln

Das Momentum für Europa ist nach Meinung von La-Financière-de-l’Echiquier-Finanzexpertin Stéphanie Bobtcheff mehr als positiv, wobei von einer weiteren Erholung besonders europäische Small und Mid Caps profitieren sollten.

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  • CAC 40
    ISIN: FR0003500008Kopiert
    Kursstand: 5.071,10 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (GodmodeTrader.de) – Das makroökonomische Umfeld in Europa hellt sich auf. Die Wachstumsprognosen für dieses Jahr sind auf über zwei Prozent gestiegen und auch der zuletzt veröffentlichte Einkaufsmanagerindex weist den höchsten Wert seit 2011 auf. Die bisher vorgelegten Unternehmenszahlen sind positiv und alles deutet darauf hin, dass Analysten ihre Erwartungen hinsichtlich der Gewinne pro Aktien anheben werden, wie Stéphanie Bobtcheff, Fondsmanagerin der europäischen Nebenwerte-Fonds Echiquier Agenor und Echiquier Entrepreneurs bei La Financière de l’Echiquier, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

In Frankreich hätten zwar die politischen Risiken im Vorfeld der Wahl zugenommen und sorgten kurzfristig für Zurückhaltung. Sobald die Wahlen jedoch vorüber seien, dürften auch dort die Märkte steigen. Das Momentum für Europa insgesamt sei also mehr als positiv, wobei von einer weiteren Erholung aus strukturellen Gründen besonders europäische Small und Mid Caps profitieren sollte, heißt es weiter.

„Ein wesentlicher Grund hierfür ist das geringe Exposure der kleinen und mittleren Unternehmen in Schwellenländern – sie sind vorwiegend in ihren Heimatmärkten aktiv und profitieren von der robusten europäischen Nachfrage. Dies erklärt auch, warum in den vergangenen drei Jahren die Kursentwicklung von Mid Caps weniger volatil war als bei Standardwerten. Außerdem ist ihr Gewinnwachstum strukturell höher als bei Large Caps, weil sie häufig in Nischenmärkten dafür aber in führender Position unterwegs sind“, so Bobtcheff.

Mittelständische Unternehmen seien zudem deutlich ambitionierter in Bezug auf die eigenen Wachstumspläne. Ein wichtiger Performancetreiber sei darüber hinaus die Dynamik des Marktes. Vor allem in den letzten beiden Jahren habe sich das untere Börsensegment durch zahlreiche IPOs und M&As regelmäßig erneuert. Small und Mid Caps seien ideale Übernahmekandidaten, was die Kurse zusätzlich ankurbele. Fusionen und Übernahmen seien 2016 der Key-Performancetreiber für europäische Micro und Small Caps. Diese Dynamik dürfte sich 2017 auch auf das Mid Cap Segment übertragen und treibende Kraft für die weitere positive Entwicklung sein, heißt es weiter.

„Kleinere und mittlere Unternehmen sind auch weniger abhängig von makroökonomischen Ereignissen wie Wahlen oder Zinsentwicklungen. Fundamentaldaten spielen in diesem Segment eine viel entscheidendere Rolle. Dank dieser strukturellen Vorteile haben europäische Small und Mid Caps in den vergangenen Jahren eine teilweise deutlich stärkere Wertentwicklung als Large Caps gezeigt. Hierbei ist besonders die unterste Börsenliga mit einer Marktkapitalisierung bis zu einer Milliarde Euro hervorzuheben. In Frankreich sind sie sogar teils überkauft und könnten von der nächsten Marktkorrektur am ehesten betroffen sein. Das mittlere Börsensegment hingegen mit einer Marktkapitalisierung von einer bis fünf Milliarden Euro – welches der Echiquier Agenor im Fokus hat – entwickelte sich zuletzt nahezu parallel zu Large Caps und sollte auch in Zukunft mit einer guten Performance überzeugen“, so Bobtcheff.

Die wesentliche Herausforderung liege in diesem Jahr darin, angemessene Bewertungen mit weiterem Kurssteigerungspotenzial zu finden. Bei Mid Caps seien die Bewertungen auf ähnlich hohen Niveaus wie Large Caps. Da Mid Caps aber mehr Wachstum aufwiesen, seien die Multiples für 2018/19 attraktiver. Auf der untersten Börsenleiter seien hingegen noch leichte Kursabschläge zu verbuchen, die auf Marktineffizienzen aufgrund der mangelnden Abdeckung durch Analysten zurückzuführen seien. Darüber hinaus erkläre die sehr geringe Anzahl von ETFs, die in diesem Segment investieren, hier einen Liquiditätsdiscount, heißt es weiter.

„Eine breite Diversifikation nach Branchen und Ländern ist im Nebenwertesegment ebenfalls wichtiger Erfolgsfaktor. Mit Ausnahme des Biotech-Sektors finden wir für den Echiquier Agenor in jedem Sektor attraktive Wachstumsunternehmen“, so Bobtcheff.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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