Kommentar
11:35 Uhr, 22.12.2008

Marktanalyse - Märkte treten technisch auf der Stelle

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In der vergangenen Woche traten die internationalen Börsen erneut mehr oder weniger auf der Stelle. Die befürchtete Panik durch den dreifachen Verfallstermin von Optionen und Futures blieb am Freitag aus. Vielmehr zeigten sich die Märkte einmal mehr verunsichert und schlossen die Woche mit einem Doji (Eröffnungs- und Schlusskurse lagen in etwa auf einem Niveau) ab. Die Situation stellt sich ein wenig wie „die Ruhe vor dem Sturm“ dar. Es ist nicht auszuschließen, dass wenige Investoren während der Handelstage zwischen den Feiertagen versuchen die geringen Umsätze auszunutzen, um die Märkte in eine für sie günstige Richtung zu drängen. Somit sollten die anstehenden Tage nicht überbewertet werden, da sie erfahrungsgemäß zufallsbedingt verlaufen werden. Gleichwohl müssen wichtige Chartmarkten im Auge behalten werden.

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Der Nikkei 225 konnte die hohe Volatilität etwas abbauen. Technisch betrachtet, könnte sich ein trendbestätigendes Dreieck bilden, aus dem der Markt nach unten ausbrechen würde. Für eine solche Prognose ist es allerdings noch zu früh. Es ist auch nicht auszuschließen, dass in den kommenden Wochen eine Korrekturrallye gestartet wird, die den Markt noch einmal in den Bereich von über 10.000 Punkten führt. In jedem Fall ist ein Abkoppeln von den Märkten in Europa und Amerika kaum zu erwarten, so dass der Blick auf diese Märkte gerichtet sein sollte.

Dow Jones (daily) Nach dem Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends konnte der Dow Jones keine Aufwärtsdynamik entwickeln. Vielmehr bewegt sich der amerikanische Leitindex seit zwei Wochen tendenziell seitwärts. Dabei wurde ein Aufwärtskeil aufgebaut, der in der Regel nach unten aufgelöst wird. Hinzu kommt der Handel am Freitag, der zwar vom Optionsverfallstermin geprägt war, der aber zeigte, dass die Grundstimmung weiterhin angespannt ist. Somit kann für den Wochenauftakt mit schwächeren Notierungen gerechnet werden, die dann ein Auflösen des Keils nach unten nach sich ziehen wird. Da sich viele Marktteilnehmer in den Weihnachtsferien befinden, dürfte der Druck auf dem Markt nicht ganz so dramatisch sein, wie das in einer „normalen“ Woche bei dieser Konstellation zu erwarten wäre.

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Nasdaq Composite (daily)

Der Nasdaq Index ist im Rahmen des aktuell bestehenden kurzfristigen Aufwärtstrends an die Widerstandslinie bei 1.600 Punkten herangelaufen. Nach dem Schub am Dienstag trat der Markt jedoch auf der Stelle. Da in der kommenden Woche im Allgemeinen mit leichteren Notierungen zu rechnen ist, dürfte auch der Nasdaq-Index den Aufwärtstrend nicht halten können und wieder Boden preisgeben. Ein erstes Ziel in einem umsatzarmen Umfeld könnte die alte Abwärtstrendlinie sein.

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DAX (daily)

Der DAX hat nach einer ereignislosen Woche am Freitag einen Doji hinterlassen. Diese Formation, bei der die Schlusskurse in etwa auf dem gleichen Niveau wie die Eröffnungskurse notieren, deutet immer auf Unsicherheit im Markt hin. Die starke Umsatztätigkeit an diesem Tag ist auf den großen Verfallstag von Optionen und Futures zurück zuführen. Extreme Verwerfungen an diesem Verfallstag wurden im Vorfeld zwar befürchtet, blieben jedoch aus. Das technische Bild hat sich in den letzten beiden Wochen dahingehend eingetrübt, als dass sich ein Aufwärtskeil gebildet hat, und die obere Begrenzung nicht mehr erreicht wurde. Am Freitag konnte der Aufwärtstrend gerade noch gehalten werden. Es ist damit zu rechnen, dass diese Trendlinie im Laufe der Weihnachtswoche nach unten gebrochen wird. Wegen fehlender Marktteilnehmer sollte aber zunächst keine Dynamik aufkommen.

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Nikkei (daily)

Der Nikkei konnte die Verluste vom Freitag vergangener Woche zwar aufholen, eine Aufwärtsdynamik entstand aber nicht. Somit trat auch das wichtigste Aktienbarometer im asiatischen Raum mehr oder weniger auf der Stelle. Ähnlich wie bei den anderen Märkten hat sich ein kleiner Keil gebildet, der vermutlich nach unten aufgelöst werden dürfte. Mit einem Verlassen der Keilformation wird auch der kurzfristige Aufwärtstrend gebrochen, was zu einem erneuten Test des Bereichs zwischen 7.000 und 7.500 Punkten führen dürfte. In der kommenden Woche ist damit jedoch noch nicht zu rechnen.

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Gold (daily)

Der Gold-Preis ist im Zuge der jüngsten Kursavancen an die übergeordnete Abwärtstrendlinie gestiegen und an dieser gescheitert. Der anschließende Rückschlag führte den Preis in der zweiten Wochenhälfte in den Bereich von 835 bis 840 USD zurück. Mit dem Anstieg wurde die Gefahr neuer Tiefstwerte zunächst gebannt. Ein schneller Ausbruch über die Abwärtstrendlinie scheint in den kommenden Tagen allerdings auch eher unwahrscheinlich. Trotzdem hat sich die technische Lage im Gold in den letzten beiden Wochen wieder deutlich aufgehellt.

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EUR/USD (daily)

Der Euro ist nach dem untypischen Ausbruch, aus der normaler Weise trendbestätigenden Flagge, dramatisch angestiegen. Der Anstieg was so steil, dass eine Korrekturbewegung unumgänglich war. Diese Bewegung führte die europäische Gemeinschaftswährung an die immer noch sehr steile Aufwärtstrendlinie zurück. Die Trendlinie konnte zunächst gehalten werden. Ein erneuter Anstiegsversuch sollte von hier aus gestartet werden, ohne dass in der kommenden Woche die jüngsten Tops noch einmal erreicht werden. Insgesamt hat sich die technische Lage jedoch deutlich verbessert.

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Autor : Christoph Geyer

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