Markit: Wirtschaftsstimmung verbessert sich im November geringfügig
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London (BoerseGo.de) - Die Wirtschaftsstimmung in Deutschland hat sich im November etwas aufgehellt. Konnte sich der Industriesektor gegenüber Oktober noch deutlich erholen, ging die Talfahrt im Servicesektor weiter. Der beide Sektoren umfassende Markit Flash Deutschland Composite Index Produktion legte gegenüber Oktober insgesamt geringfügig um 0,2 Punkte auf 47,9 Zähler zu und notiert damit zum siebten Mal hintereinander unter der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird, wie das private Marktforschungsinstitut Markit am Donnerstag in London mitteilte.
Der Service-Index Geschäftstätigkeit gab binnen Monatsfrist um 0,4 Punkte auf 48,0 Zähler nach und signalisiert damit insgesamt moderate Einbußen. Der Index Industrieproduktion verbesserte sich hingegen um 1,4 Zähler auf 47,7 Punkte und notiert damit wieder deutlich über dem Juli-Tief von 42,2 Punkten. „Unsere November-Umfrage zeigt, dass die deutsche Wirtschaft das Jahr wohl in kläglichem Zustand beenden dürfte. Die Krise der Eurozone setzt der Binnenwirtschaft und dem Verbrauchervertrauen gleichermaßen zu“, sagte Markit-Ökonom Tim Moore. „Der Servicesektor schrumpfte der heutigen Vorabschätzung zufolge so stark wie seit knapp dreieinhalb Jahren nicht mehr. Immerhin vermeldet die Industrie abgeschwächte Produktions-und Auftragsverluste, was die Branchenakteure auf Impulse im Exportgeschäft mit Ländern außerhalb der Eurozone zurückführten“.
Ausschlaggebend für die anhaltende Krise der deutschen Wirtschaft war laut Markit der erneute Rückgang beim Neugeschäft. So weist der entsprechende Gesamt-Index Auftragseingang zum 15. Mal innerhalb der zurückliegenden 16 Monate ein Minus aus. Beide Sektoren litten im November in fast demselben Ausmaß unter der Auftragsflaute. Im Servicesektor schlugen höhere Verluste als in den beiden Vormonaten zu Buche, in der Industrie fiel der Rückgang jedoch so schwach aus wie zuletzt im März. Auch die Exportbestellungen sanken im November weniger stark als in den letzten sechs Monaten, was die Unternehmen auf die anziehende Nachfrage nach Industrieerzeugnissen ‚Made in Germany’ besonders aus China zurückführten. Aufgrund der nach wie vor schlechten Auftragslage verdüsterten sich die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist unter den deutschen Dienstleistern im November erheblich und fielen insgesamt so pessimistisch aus wie zuletzt im März 2009.
Wie Markit am Donnerstag weiter mitteilte, stieg der Stimmungsindikator für November im Euroraum ebenfalls marginal an. Der Einkaufsmanagerindex verbesserte sich auf niedrigem Niveau von 45,7 Punkten im Oktober auf 45,8 Zähler. In der Industrie hellte sich die Stimmung auf, während sie sich bei den Dienstleistern eintrübte.
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