Markit-Einkaufsmanagerindex: Euro-Privatwirtschaft schrumpft beträchtlich
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London (BoerseGo.de) - Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone-Privatwirtschaft ist im Oktober nahezu eingebrochen. Dies signalisiert der finale Markit Eurozone Composite Index, der gegenüber September um weitere 0,4 Punkte auf 45,7 Zähler sank und damit auch die erste Schätzung um 0,1 Punkte nochmals unterschritt. Die aktuellen Daten gab das Forschungsunternehmen Markit am Dienstag in London heraus. Der Indikator rangiert damit deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. „Der finale Composite PMI bestätigte die entsprechende Vorabschätzung und deutet darauf hin, dass die Eurozone im Oktober um circa 0,5 Prozent auf Quartalsbasis geschrumpft ist“, sagte Rob Dobson, Senior-Ökonom bei Markit. Das Geschäftsklima leide nach wie vor gewaltig unter der schwachen Binnennachfrage und der Abkühlung der Weltwirtschaft. „Was der Konjunktur in den nächsten Monaten ebenfalls schaden dürfte, ist die strikte Ausgabenzurückhaltung der Industrie- und Serviceunternehmen, die zunehmend Stellen streichen und die Einkaufsmenge sowie die Lagerbestände abbauen“, so Dobson.
Mit 46,0 Punkten (revidiert vom Flash-Wert von 46,2) nach 46,1 Zählern im Vormonat notiert der finale Eurozone Service-Index Geschäftstätigkeit wieder auf dem tiefsten Wert seit Juli 2009, so Markit. Damit schrumpfe dieser Sektor bereits seit neun Monaten ohne Unterbrechung.
In den vier wirtschaftlich bedeutendsten Eurozone-Ländern gingen sowohl die Industrieproduktion als auch die Geschäftstätigkeit der Dienstleister zurück. Lediglich Irland glänzte mit beschleunigten Zuwachsraten in beiden Sektoren und wies das stärkste Wirtschaftswachstum seit 20 Monaten aus. Ungeachtet der verlangsamten Talfahrt vermeldeten Spanien, Frankreich und Italien erneut hohe Wachstumseinbußen.
Deutschland schnitt zwar besser ab, doch auch hier schrumpfte die Wirtschaftsleistung stärker als im September. Hier lag der saisonbereinigte finale Service-Index Geschäftstätigkeit im Oktober bei 48,4 Punkten nach 49,7 Zähler im Vormonat. Damit notiert der Index den dritten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten und liegt auch weit unter seinem Langzeit-Durchschnitt von 52,9 Punkten. Am stärksten war der Rückgang in den Bereichen "Transport & Lagerhaltung" und "Alle sonstigen Dienstleistungen" zu spüren, lediglich der Bereich "Hotels & Gaststätten" konnte einen Zuwachs erzielen. Der saisonbereinigte finale Composite Index Produktion, der die Ergebnisse von Industrie- und Dienstleistungssektor vereint, gab von 49,2 auf 47,7 Punkte nach und verzeichnet damit den niedrigsten Wert seit August.
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