Markit: Deutsche Wirtschaft stagniert
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London (BoerseGo.de) – Die Stimmung unter deutschen Einkaufsmanagern hat sich im Juni weiter verschlechtert. Der saisonbereinigte Service-Index Geschäftstätigkeit fiel von 51,8 Zählern im Mai auf 49,9 Punkte im Juni und lag damit unter der neutralen Wachstumsgrenze von 50 Punkten, wie das Forschungsunternehmen Markit am Mittwoch nach endgültigen Daten mitteilte. Seinen Langzeit-Durchschnittswert von 53.0 Punkten unterschritt der Index damit um 3,1 Punkte. Die Umfrageteilnehmer führten laut Markit den Rückgang auf die verringerte Zahl an Neu- und Folgeaufträgen sowie die allgemeine Kaufzurückhaltung der Kunden zurück. „Nach acht Monaten der Expansion stagnierte im Juni die Geschäftstätigkeit im Dienstleistungssektor. Rechnet man die Einbußen des Industriesektors mit ein, dann ergibt sich daraus die stärkste Kontraktion der deutschen Privatwirtschaft seit drei Jahren“, sagte Markit-Ökonom Tim Moore.
Die Zahlen bestätigen den angesprochenen Negativ-Trend: Der saisonbereinigte finale Composite Index Produktion, der die Ergebnisse von Industrie- und Dienstleistungssektor zusammenfasst, fiel von 49,3 Punkten im Mai auf aktuell 48,1 Zähler. Der Index Neuaufträge sank den dritten Monat in Folge, wenn auch nur moderat. Dennoch erreichte er den tiefsten Wert seit November 2011. Grund für das Auftragsminus seien hauptsächlich die schwächere Binnennachfrage und die niedrige Ausgabenbereitschaft der Kunden in den Euro-Ländern, so Moore. Infolge des schwachen Auftragseingangs bauten die Unternehmen ihre Auftragsbestände zum vierten Mal hintereinander ab. Die Auftragspolster schwanden dabei annähernd so schnell wie im November 2009. Auch bei den Auftragseingängen erreichte der Gesamtindex für den deutschen Privatsektor laut der Markit-Angaben ein Sieben-Monatstief.
Die Geschäftsaussichten verschlechterten sich zum ersten Mal in diesem Jahr und trübten sich gegenüber dem Vormonat deutlich ein. Der entsprechende Index gab so stark nach wie zuletzt im November 2002. Die Befragten begründeten ihren Pessimismus mit der allgemeinen Unsicherheit infolge der Euro-Krise und einer möglichen Verschlechterung der binnenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den kommenden Monaten, so Markit.
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