Markit: Deutsche Wirtschaft dümpelt vor sich hin

London (BoerseGo.de) - Die Stimmung in der deutschen Privatwirtschaft hat sich im Mai auf moderatem Niveau stabilisiert. Dies signalisiert der saisonbereinigte Deutschland Composite Index Produktion, der gegenüber dem 5-Monatstief von April um 0,7 Punkte auf 49,9 Punkte zulegte, wie das Markit-Institut am Donnerstag bekannt gab. Damit notiert der Gesamtindex aber weiterhin im kontraktiven Bereich. Auch der Langzeit-Durchschnittswert von 52,9 Punkten bleibt in weiter Ferne.

Mit 50,2 Zählern übertraf der Index für die Industrieproduktion im Mai den Service-Index Geschäftstätigkeit um 0,4 Punkte, womit sich der April-Trend umkehrte. Angesichts des dritten Rückgangs beim Auftragseingang in Folge war die Stabilisierung der deutschen Wirtschaftsleistung im Mai vor allem auf die Abarbeitung der Auftragsbestände zurückzuführen, ließ Markit mitteilen. Insgesamt hätten die Auftragspolster mit der höchsten Rate seit Jahresbeginn abgenommen, hauptsächlich infolge der stark rückläufigen unerledigten Aufträge im Servicesektor, hieß es weiter.

„Die weitgehende Stagnation im Mai bestätigt, dass die deutsche Wirtschaft nach dem mageren Wirtschaftswachstum von 0,1 Prozent im ersten Quartal auch im Mai mehr oder weniger vor sich hingedümpelt ist“, kommentierte Markit-Ökonom Tim Moore den Verlauf. Der Experte vermutet, dass „die mangelnde Dynamik in der Industrie und im Servicesektor letztlich sogar dafür verantwortlich sein könnte, dass das BIP-Wachstum im zweiten Quartal trotz einer wetterbedingten Belebung der Bautätigkeit nicht in Schwung komme“. Dabei seien aber die Aussichten für die Industrie günstiger einzuschätzen als für den Service-Sektor. Hier seien die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist auf den tiefsten Wert seit letztem Dezember gesunken, konstatiert Moore.