Analyse
08:20 Uhr, 01.08.2022

MANZ – Eine Hiobsbotschaft aus dem Solargeschäft

Manz bleibt seiner Tradition treu, dass nach jeder guten Meldung im Anschluss wieder eine schlechte kommen muss.

Erwähnte Instrumente

  • Manz AG
    ISIN: DE000A0JQ5U3Kopiert
    Kursstand: 35,700 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Manz AG - WKN: A0JQ5U - ISIN: DE000A0JQ5U3 - Kurs: 35,700 € (XETRA)

Nachdem ich im Mai über den erfolgreichen Einstieg von Daimler Truck berichten konnte und die Hoffnung für das Batteriegeschäft erneut aufgeflammt war, kommt jetzt aus dem Solargeschäft eine große Abschreibung. Damit dürfte sich nach vielen Jahren in Folge auch im laufenden Jahr wieder ein Verlust je Aktie ergeben. Mit Ausnahme des Jahres 2020, weist Manz seit 2012 damit jedes Jahr einen Nettoverlust aus!

Verluste mit immer neuer Begründung

Manz ist kreativ darin Ausreden zu (er)finden, warum es in diesem und jenem Jahr mal wieder nicht geklappt hat Geld zu verdienen, obwohl man es sich ja so fest vorgenommen hatte. Mal ist die Solarindustrie Schuld, dann das Geschäft mit Displays, mal abwarten, ob es dann im Batteriegeschäft demnächst auch schlechter als gedacht läuft. Die höchsten Margen erzielte Manz übrigens im Jahr 2021 abgegebenen Geschäft mit der Auftragsfertigung. Das lässt jedenfalls tief blicken, wenn die Ingenieure von Manz hauptsächlich für Dritte erfolgreiche Maschinen bauen können.

Glücklicherweise findet sich ab und an immer jemand Neues, der frisches Geld in die ganze Kiste steckt und so das Unternehmen über Wasser hält. Und zum Glück ist Manz auch immer in Boombereichen tätig, die sich eigentlich großer Nachfrage erfreuen, in denen Manz dann aber doch kein Geld verdient.

Genug von der Geschichte: Im Hier und Jetzt folgt jetzt eine Abschreibung über 23,2 Mio. EUR, die zumindest nicht zahlungswirksam ist. Diese bezieht sich auf ein Solar-Großprojekt in China. Wie Manz berichtet hatte man bis 2020 175 Mio. EUR an Anzahlungen erhalten, aber bereits Leistungen für 198 Mio. EUR erbracht. Manz ging nun in den letzten Jahre davon aus, dass die restliche Geldsumme noch fließen wird. Es konnte mit dem ehemaligen Kunden aber keine einvernehmliche Lösung getroffen werden, sodass man sich jetzt vor Gericht wiedersehen wird.

Ob Manz Erfolg vor einem chinesischen Gericht haben wird, da darf man durchaus Zweifel hegen. Fest steht, auch 2022 wird wieder ein Verlustjahr. Damit konnte in den letzten 10 Jahren nur in einem einzigen Jahr ein ganz kleiner Gewinn erwirtschaftet werden. Manz als führender Hersteller von Anlagen zur Batteriefertigung und der Solarindustrie bekommt es einfach nicht hin. Der häufige Vorwurf, Manz verzettele sich als Mittelständler in zu viele unterschiedliche Bereiche, hat durchaus Hand und Fuß. Um in mehreren Industrien gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben sind hohe Investitionen fällig.

Fazit: Manz hat es erneut geschafft, ein Jahr gegen die Wand zu fahren. Die kurz aufkeimende Hoffnung auf Besserung muss wieder einmal vertagt werden. Anleger können derweil ihre Hoffnung auf das Batteriegeschäft stützen und darauf hoffen, dass man hier im Jahr 2023 endlich Land sieht.

Manz AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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