Analyse
12:40 Uhr, 04.05.2021

MANZ - Eine brenzlige Situation

Das Management von Manz spricht von einer "positiven Ergebnisentwicklung" im ersten Quartal. Wer den Quartalsbericht genauer anschaut, wird genau das Gegenteil feststellen.

Erwähnte Instrumente

  • Manz AG
    ISIN: DE000A0JQ5U3Kopiert
    Kursstand: 50,400 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Manz AG - WKN: A0JQ5U - ISIN: DE000A0JQ5U3 - Kurs: 50,400 € (XETRA)

Bei Quartalszahlen lohnt es sich oftmals genauer hinzusehen. Nicht jeder ausgewiesene Gewinn ist auch ein "echter" Gewinn. Sonderfaktoren können eine gewichtige Rolle spielen. Was der Hightech-Maschinenbauer Manz heute vermeldete, fällt genau in diese Kategorie. Denn ein Spartenverkauf hat den Q1-Bericht "aufgehübscht".

Die Umsätz fielen im ersten Quartal 2021 verglichen mit dem Vorjahresquartal um 17,4 % auf 50,9 Mio. EUR. Das EBITDA verdoppelte sich auf 14,3 Mio. EUR, das EBIT verdreifachte sich auf 11,5 Mio. EUR. Rechnet man den positiven Effekt in Höhe von 14 Mio. EUR, der durch den Verkauf der Talus Manufacturing im Segment Contract Manufacturing angefallen war, in Höhe von 14 Mio. EUR aber heraus, so fällt das operative Ergebnis einmal mehr enttäuschend aus. Geht man die einzelnen Bereiche durch, lieferte Solar ein EBIT von -2,82 Mio. EUR nach -1,87 Mio. EUR im ersten Quartal 2020. Electronics drehte von +2,31 Mio. EUR auf -1,96 Mio. EUR. Service lieferte mit -0,41 Mio. EUR ebenfalls ein Minus. Einzig der Bereich Energy Storage wusste mit einem EBIT von 1,76 Mio. EUR gegenüber 0,25 Mio. EUR im Q1 2020 zu überzeugen.

Ohne den Sondereffekt in Q1 wird es in den kommenden Quartalen für Manz schwer werden, profitabel zu arbeiten. Noch kann das Segment Energy Storage die Verluste in den anderen Bereichen nicht aufwiegen. CIGS-Aufträge im Solarbereich dürften sich bis Ende 2021 verschieben.

Dennoch zeigen sich Analysten aktuell weiter sehr optimistisch, was die Aussichten anbelangt. 2021 gehen sie von einem Gewinn je Aktie von 1,33 EUR aus. Interessant: Genau diesen Wert hat Manz aber im Q1 bereits eingespielt, der Rest soll sich 2021 also aufheben. 2022 wiederum könnte der Gewinn je Aktie um rund 1,00 EUR auf 2,31 EUR ansteigen. Das KGV würde dann auf 22 absinken. Dass das eine harte Aufgabe werden wird, dürfte klar sein.

Aus charttechnischer Sicht übersprang die Manz-Aktie den Trigger bei 53,80 EUR zuletzt mit einem Gap. Nach einem Pullback auf diese Marke gelang es den Bullen aber keine neuen Hochs auszubilden. Nach den Kursverlusten in dieser Woche steht nun der Unterstützungsbereich um 50 EUR im Fokus, wo auch eine wichtige Aufwärtstrendlinie verläuft. Darunter drohen Abgaben in Richtung 43,40 EUR. Erst ein Ausbruch über den kurzfristigen Aufwärtstrend bei derzeit rund 58 EUR macht den Weg in Richtung 68,39 EUR frei.


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Jahr 2020 2021e* 2022e*
Umsatz in Mio. EUR 237,00 259,15 358,00
Ergebnis je Aktie in EUR 0,43 1,33 2,31
Gewinnwachstum 209,30 % 73,68 %
KGV 117 38 22
KUV 1,6 1,5 1,1
PEG 0,2 0,3
*e = erwartet
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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