Analyse
15:20 Uhr, 20.10.2023

MANZ - Aktie auf Allzeittief

Wow, welch beispielloser Abverkauf bei dem Spezialmaschinenbauer Manz derzeit stattfindet! Am Mittwoch lud der Reutlinger Hersteller von Maschinen für die Fertigung von Batterien und elektronischen Komponenten noch zum Kapitalmarkttag.

Erwähnte Instrumente

  • Manz AG - WKN: A0JQ5U - ISIN: DE000A0JQ5U3 - Kurs: 10,100 € (XETRA)

Scheinbar konnte das Unternehmen nicht überzeugen. Anleger fliehen scharenweise aus den Papieren, der Aktienkurs liegt bei 10,20 EUR. Vergangenes Jahr legte Daimler Truck noch knapp 40 EUR auf den Tisch und sicherte sich 10 % am Unternehmen.

Kein überraschender Abstieg

Meine zahlreichen kritischen Artikel zum Unternehmen können interessierte Anleger hier nachlesen. Der starke Abstieg zuletzt überrascht aber auch mich. Neue Fakten kamen zuletzt kaum auf den Tisch. Der Dreh im Ergebnis war zwar fast nur Sondereffekten geschuldet, und das hochprofitable Dienstleistungsgeschäft hat Manz schon lange verkauft, aber man hat doch eine respektable Marktposition.

Ich schiebe die jüngste Schwäche also weniger auf das Unternehmen selbst als vielmehr auf die aktuelle Marktphase. Anleger bekommen derzeit fundamental viel bessere Unternehmen zu sehr günstigen Kursen. Warum sich dann weiter einen Problemfall wie Manz ans Bein binden? Seit dem Börsengang 2006 hat die Firma mehr Geld verbrannt als eingenommen und unzählige Kapitalmaßnahmen platziert.

Das Geschäftsmodell wurde mehr als einmal auf den Kopf gestellt, und nichts war bei Manz beständiger als die Veränderung. Auf dem Kapitalmarkttag hat das Unternehmen laut Präsentation auf die starke Auftragspipeline verwiesen. Aufträge über 480 Mio. EUR befinden sich im Bereich der Industrie in Anbahnung, gut die Hälfte davon sogar relativ sicher. Bei Batterien sind es sogar 580 Mio. EUR, wovon 140 Mio. als relativ sicher angesehen werden.

Ab 2024 soll eine zweite große Investitionswelle in Batterieproduktionsanlagen starten, die 85 Mrd. EUR an Aufträgen umfassen soll. Manz will sich dann wieder einen Anteil vom sehr großen Kuchen sichern. An der Börse ist der Börsenwert auf 86 Mio. EUR geschrumpft. Letztes Jahr hat Manz bei der Kapitalerhöhung noch 30 Mio. EUR in die Kasse bekommen.

Fazit: Was genau den jüngsten Sell Off ausgelöst hat, ist schwer zu sagen. Selbst als Manz-Bär neige ich aber jetzt eher zu der Sichtweise, dass der Markt derzeit etwas nach unten übertreibt. Klar, Manz macht ständig viele Fehler und ist sicherlich keine Perle auf dem Kurszettel. Zuletzt hatte das Unternehmen zudem eine Nettoverschuldung von 48,6 Mio. EUR ausgewiesen. Diese sollte sich bis Jahresende aber wieder etwas reduzieren lassen. Zocker nehmen sich die Aktie als Rebound-Titel auf die Watchlist.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 250,00 284,00 335,00
Ergebnis je Aktie in EUR -1,42 -0,14 0,78
KGV - - 13
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00% 0,00% 0,00%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

Manz AG-Aktie
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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