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22:19 Uhr, 24.04.2025

MÄRKTE USA/Aktien weiter im Rallymodus - Chiptitel sehr fest

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Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Nach einem verhaltenen Start hat sich die Rally an der Wall Street am Donnerstag den dritten Tag in Folge fortgesetzt. Der eng gefasste Dow-Jones-Index kam um 1,2 Prozent voran auf 40.093 Punkte. Er wurde etwas gebremst von kräftigen Verlusten bei IBM und Procter & Gamble. Der breitere S&P-500 legte um 2,0 Prozent zu. Seit dem Tagestief am Ostermontag ist er damit um gut 7,7 Prozent gestiegen. Für die Nasdaq-Indizes, in denen Technologieaktien schwerer gewichtet sind, ging es um bis zu 2,8 Prozent aufwärts. Alle Indizes schlosen nahe an den Tageshochs.

An der Nyse gab es nach ersten Zählungen 2.360 (Mittwoch: 2.125) Kursgewinner und 426 (667) -verlierer. 32 (28) Titel schlossen unverändert.

Rückenwind kam vom Anleihemarkt. Die Marktzinsen sanken im Zehnjahresbereich auf 4,31 von 4,39 Prozent. Der Dollar gab einen Teil seiner Vortagesgewinne ab. Der Euro ging zuletzt mit 1,1386 Dollar um. Der Goldpreis erholte sich um 1,6 Prozent kräftig von den jüngsten deutlichen Abgaben. Mit 3.342 Dollar fehlten ihm aber immer noch rund 160 Dollar zum Rekordhoch vom Dienstag. Laut einigen Marktteilnehmern war das Edelmetall auch wieder als sicherer Hafen gesucht angesichts der Unsicherheiten im Zollstreit und auch der Unwägbarkeiten bei den Waffenstillstandsbemühungen im Krieg in der Ukraine. Die Ölpreise bewegten sich leicht nach oben, unterstützt vom leichteren Dollar.

Unklare Gesprächslage

Weiter war die US-Zollpolitik das Hauptthema - insbesondere im Hinblick auf China. Hatte jüngst noch US-Finanzminister Bessent Hoffnung auf eine Entspannung, war bereits am Vortag etwas Ernüchterung eingekehrt. Da hatte die Pressesprecherin von Präsident Trump gesagt, es werde keine einseitige Senkung der Zölle geben. China ließ dann später wissen, dass man keine Handelsgespräche mit der US-Regierung aufgenommen habe. US-Präsident Trump hatte dagegen am Mittwoch gesagt, dass sein Team "aktiv" mit Peking über den Handel spreche und am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) legte er nach: "Sie hatten heute Morgen ein Treffen", ohne allerdings zu präzisieren, wer mit "sie" gemeint ist.

Die jüngste Änderung des Tons im Weißen Haus habe das Vertrauen in den sogenannten Trump-Put wiederbelebt, kommentierten die Vermögensstrategen der UBS. Sie meinen damit die Vorstellung, dass der Präsident, wenn er vom Markt getestet werde, seine Haltung aufweichen werde - sei es in Bezug auf den Handel oder die Unabhängigkeit der US-Notenbank,

Konjunkturseitig kam eine positive Überraschung vom Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA. Er stieg im März viel stärker als geschätzt.

IBM und Procter & Gamble nach Zahlen unter Druck

Schwächste Dow-Aktie waren IBM mit einem Minus von 6,6 Prozent. Die Erstquartalszahlen von "Big Blue" enthielten Licht und Schatten. Zwar wurden die Markterwartungen bei Ergebnis und Umsatz übertroffen, IBM warnte aber, dass die makroökonomische Unsicherheit die Unternehmen dazu veranlasse, ihre Ausgaben zu überdenken. Dazu deutet die Umsatzprognose für das zweite Quartal auf einen Rückgang im Jahresvergleich hin.

Procter & Gamble büßten 3,7 Prozent ein. Der Konsumgüterhersteller senkte nach einem Umsatzrückgang im dritten Quartal seinen Ausblick für das Gesamtjahr.

Texas Instruments verteuerten sich dagegen um 6,6 Prozent. Der Halbleiterkonzern hatte mit einem Umsatzausblick oberhalb der Markterwartungen überrascht. Auch die Quartalszahlen fielen besser als gedacht aus. Im Sog ging es für Nvidia um 3,6 und für AMD um 4,5 Prozent nach oben. Intel stiegen um 4,4 Prozent, unmittelbar vor Bekanntgabe von Quartalszahlen nach der Schlussglocke.

Merck & Co steigerte dank guter Verkäufe des Krebsmedikaments Keytruda den Nettogewinn, senkte wegen der kürzlich eingeführten Importzölle aber die Gewinnprognose. Der Kurs schloss 1,4 Prozent fester.

Unsicherheiten wegen der US-Zollpolitik machen auch Pepsico zu schaffen, der Kurs rutschte um 4,9 Prozent ab. Der Getränkekonzern geht nicht mehr davon aus, in diesem Jahr seinen Gewinn zu steigern.

ServiceNow schnellten um 15,5 Prozent nach oben. Das Softwareunternehmen meldete über den Erwartungen liegende Gewinne und prognostiziert für das zweite Quartal höhere Einnahmen als erwartet.

Southwest Airlines stiegen um 3,7 Prozent. Die Fluggesellschaft hatte einen Nettoverlust gemeldet, der aber geringer als befürchtet ausfiel.

Springworks Therapeutics machten einen Satz um gut 9 Prozent auf 44,97 Dollar. Die deutsche Merck KGaA steht laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen kurz vor dem Abschluss einer rund 3,5 Milliarden Dollar schweren Übernahme des US-Biopharmaunternehmens. Beide Parteien sollen sich auf einen Preis von etwa 47 Dollar pro Aktie geeinigt haben.

 
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INDEX          zuletzt        +/- %    absolut      +/- % YTD 
DJIA         40.093,40        +1,2%     486,83          -7,9% 
S&P-500       5.484,77        +2,0%     108,91         -10,1% 
NASDAQ Comp  17.166,04        +2,7%     457,99         -13,5% 
NASDAQ 100   19.214,40        +2,8%     521,14         -11,0% 
 
 
DEVISEN        zuletzt        +/- %       0:00      Mi, 17:04   % YTD 
EUR/USD         1,1385        +0,5%     1,1324         1,1352   +9,4% 
EUR/JPY       162,4330        +0,2%   162,1010       161,9065   -0,5% 
EUR/CHF         0,9420        +0,2%     0,9396         0,9394   +0,6% 
EUR/GBP         0,8536        -0,1%     0,8542         0,8551   +3,3% 
USD/JPY       142,6705        -0,3%   143,1645       142,6220   -9,0% 
GBP/USD         1,3339        +0,6%     1,3259         1,3277   +5,9% 
USD/CNY         7,1965        +0,0%     7,1945         7,1974   -0,2% 
USD/CNH         7,2887        +0,0%     7,2871         7,2857   -0,6% 
AUS/USD         0,6409        +0,7%     0,6364         0,6405   +2,8% 
Bitcoin/USD  93.615,10        +0,1%  93.509,55      92.800,05   +0,1% 
 
ROHOEL         zuletzt   VT-Schluss      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex        62,63        62,31      +0,5%           0,32   +1,6% 
Brent/ICE        66,37        66,14      +0,3%           0,23  -11,7% 
 
 
METALLE        zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold           3340,58      3288,25      +1,6%          52,33  +25,3% 
Silber           29,52        29,65      -0,4%          -0,13   +6,2% 
Platin          856,23       863,22      -0,8%          -6,99   -1,4% 
Kupfer            4,88         4,84      +0,7%           0,03  +20,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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