Märkte setzen auf Waffenstillstand
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Paris (Godmode-Trader.de) - Die Märkte scheinen auf einen Waffenstillstand im Handelskrieg zu setzen, schreibt Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus „Ostrum Asset Management“ in seinem aktuellen „Strategy Weekly“. Die Aktienkurse würden steigen, die Volatilität wieder sinken, die Spreads sich verengen, während sich die risikolosen Zinsen sowohl in den USA als auch in Deutschland kaum bewegten.
Die weitere Abflachung der Zinsstrukturkurve in den USA führt Botte auf die erhebliche Nachfrage von Pensionsfonds nach Anleihenduration zurück. Sie seien gezwungen die Durationslücke zwischen Assets und Liabilities sowie ihre Defizite zu verringern - und dies zu einer Zeit, in der Aktien nahe dem Allzeit-Hoch notierten und die Anleihenrenditen sich seit dem Tief von 2016 erholt hätten.
Trotz der Sorgen auf der Makro-Ebene hätten sich die Aktienmärkte in den USA zu Beginn der Berichtssaison wieder auf die Fundamentaldaten konzentriert. Von 28 Quartalsergebnissen konnten nur zwei die Konsensschätzungen nicht übertreffen. Das Umsatzwachstum betrug im zweiten Quartal 8,3 Prozent und der Konzerngewinn steigt gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent. Die Stärke des Dollars und die restriktive Handelspolitik hätten sich bisher kaum auf die Unternehmenstätigkeit und -performance ausgewirkt. Technologie und Industrie hätten das höchste Ergebniswachstum verzeichnet.
Darüber hinaus löse die fiskalische Unterstützung zahlreiche Aktienrückkaufprogramme in den USA aus. Corporates seien Nettokäufer von Aktien im Wert von Hunderten von Milliarden Dollar pro Jahr, entweder für Akquisitionszwecke oder zur Ausschüttung an die Aktionäre. Damit steige tendenziell das Ergebnis je Aktie. Die jüngsten Rückkaufankündigungen würden sich auf den Finanzsektor beziehen.
Nach Ansicht von Botte unterschätzt die Geldpolitik die sich beschleunigende Inflation in den USA. Die Verbraucherpreisinflation sei auf dem höchsten Stand seit 2012. Der Verschuldungsgrad im nichtfinanziellen Sektor sei seit 2012 kontinuierlich gestiegen. Verbraucherkredite hätten im Mai um 24,5 Mrd. US-Dollar zugenommen, ein historisch sehr hoher monatlicher Anstieg. „Und obwohl die Ausfälle bei Kreditkarten und Autokrediten zunehmen, bleiben die Haushaltskredite dynamisch“, so Botte.
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