Märkte seit US-Wahl im traumähnlichen Zustand
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New York (GodmodeTrader.de) - Die Märkte befänden sich seit der US-Präsidentschaftswahl in einem traumähnlichen Zustand. Der US-Aktienmarkt habe ein neues Allzeithoch erreicht, der US-Dollar sei gestiegen und Kupfer erlebe einen parabelförmigen Anstieg. Der Goldpreis hingegen sei gefallen. Diese starken Bewegungen sind Anzeichen dafür, dass die Märkte ein rosarotes Szenario einpreisen, in der die von Trump angekündigten Steuersenkungen, Infrastrukturausgaben sowie regulatorische Reformen das Wirtschaftswachstum ankurbeln, wie Joe Foster, Portfoliomanager und Stratege für die Gold-Fonds von VanEck, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Dieser Ausblick bringe Asset-Klassen, die für Anleger sichere Häfen darstellten, unter Druck – darunter auch Gold und Anleihen, heißt es. „Wir würden uns ein solches Szenario, wie es von den Märkten erwartet wird, zwar auch wünschen. Aber es wird schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, dieses in der Realität tatsächlich zu erreichen“, sagt Foster.
„Die Märkte gehen davon aus, dass Trump die aktuellen Probleme lösen kann – wir jedoch nicht. Obwohl wir glauben, dass Trump zusammen mit dem mehrheitlich mit Republikanern besetzten Kongress durchaus Maßnahmen ergreifen wird, von denen die Wirtschaft profitiert, steht dem eine Vielzahl an Hürden gegenüber, die Risiken für das rosige Szenario, das die Märkte derzeit einpreisen, bedeuten“, erklärt Foster. Das extreme Verschuldungslevel, die Infrastrukturherausforderungen, die Stärke des US-Dollars sowie der hoch bewertete Aktienmarkt beeinträchtigten die Wirtschaft beziehungsweise die Aussichten für Aktieninvestoren. Die zusätzlichen Herausforderungen: In den kommenden vier Jahren steige nach Ansicht Fosters die Rezessionsgefahr – zudem könnten die Straffung der Geldpolitik und die damit verbundenen Zinserhöhungen die Wirtschaft schwächen, heißt es weiter.
Ein Grund für die mangelhafte Wirksamkeit der Geldpolitik sei, dass die Fiskalpolitik gegen die Zentralbank arbeite. Seit der Krise setzten die Regierungen vermehrt höhere Steuern und strengere Regulierungen ein, statt die Wirtschaft zu stimulieren. Der Zeit- und Kostenaufwand für die Erfüllung der Compliance-Vorgaben schwäche die Profitabilität und halte Start-ups und Innovationen vom Markt fern. Große Unternehmen hätten einen leichteren Zugang zum Kreditmarkt und könnten sich im Labyrinth der Regularien zurechtfinden. Kleinere Unternehmen hingegen seien im Nachteil. Die Gründungsrate für Start-ups liege auf dem historischen Tiefpunkt von acht Prozent.
„Viele Unternehmen weigern sich, unter den geopolitischen, ökonomischen und regulatorischen Unsicherheiten zu investieren und nehmen vielmehr die günstigen Kredite der Zentralbank wahr, um Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen vorzunehmen, statt auf Kapitalerhöhung und Forschung zu setzen. Dementsprechend leidet die Produktivität“, erklärt der Fondsmanager.
Es scheine, als sei sich der Markt der Herausforderungen für die Trump Regierung nicht bewusst. Die Antwort des Marktes auf die US-Wahl basiere auf Erwartungen und nicht auf einer soliden Grundlage. Bis neue Impulse gesetzt werden und solange Investments aus Goldbarren-ETPs herausgezogen werden, werde Gold zu kämpfen haben. „Langfristig sehen wir jedoch einen starken Goldmarkt“, betont Foster.
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