Märkte in Panik wegen drohender Energiekrise
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Erwähnte Instrumente
- DAX Index FutureKursstand: 12.607,00 € (EUREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 0,98820 $ (FOREX)
- DAX Index Future - WKN: 846959 - ISIN: DE0008469594 - Kurs: 12.607,00 € (EUREX)
Der Stopp der Gaslieferungen aus Russland nach Deutschland durch die Nord-Stream-1-Pipeline verschärft die Sorgen vor einer schweren Energiekrise im Winter. Der Euro fiel in der Nacht zum ersten Mal seit Dezember 2002 unter 0,99 US-Dollar.
Der DAX dürfte zum Handelsstart im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Freitag mehr als drei Prozent verlieren. Damit würde der Leitindex die Kursgewinne vom Freitag, ausgelöst durch den US-Arbeitsmarktbericht, egalisieren.
Der russische Gazprom-Konzern hatte am Freitagabend angekündigt, wegen eines angeblich entdeckten Öllecks auch nach dem Ende der Wartungsarbeiten am vergangenen Samstag vorerst kein Gas mehr durch die Nord-Stream-1-Pipeline nach Europa zu schicken. Experten halten die technischen Gründe allerdings nur für vorgeschoben. Möglich ist, dass Russland mit dem Ende der Gaslieferungen auf die G7-Entscheidung aus der vergangenen Woche reagiert, einen weltweiten Preisdeckel für russisches Erdöl durchsetzen zu wollen.
Als Reaktion auf die stark gestiegenen Energiepreise hatte sich die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP am Wochenende auf ein drittes Entlastungspaket im Gesamtvolumen von mehr als 65 Milliarden Euro verständigt. Vorgesehen sind unter anderem Einmalzahlungen für Rentner und Studenten sowie eine höhere Grundsicherung ab dem kommenden Jahr. Die Energiepreise für die Grundversorgung sollen teilweise gedeckelt werden. Außerdem soll ein bundesweit gültiges Nahverkehrsticket eingeführt werden.
Unterdessen dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag mit einer drastischen Zinserhöhung auf die rekordhohe Inflation in der Eurozone reagieren. Volkswirte halten einen Zinsschritt um 0,5 oder sogar 0,75 Prozentpunkte für möglich. Zudem könnte die EZB möglicherweise noch in diesem Jahr ein Programm zum Abbau ihrer Bilanzsumme beschließen, wenn es nach manchen EZB-Ratsmitgliedern geht. Damit würde den Finanzmärkten wieder Liquidität entzogen, die durch die großangelegten Anleihenkäufe im Rahmen der QE-Programme in den Markt geflossen war.
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