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09:39 Uhr, 21.09.2023

MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Aktien nach Fed-Ausblick unter Druck

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    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit deutlicheren Abgaben sind die europäischen Börsen in den Handel am Donnerstag gestartet. Die US-Notenbank hat zwar wie erwartet am Vorabend die Leitzinsen unverändert gelassen, ansonsten aber ein falkenhaftes Signal gesendet. Die Zinsen dürften demnach länger als bislang erwartet auf einem erhöhten Niveau bleiben. Die Fed signalisierte eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr und nur noch zwei statt vier Zinssenkungen im kommenden Jahr, mithin ein Zinsniveau von rund 5 Prozent zum Jahresende 2024.

Für den DAX geht es um 0,9 Prozent auf 15.647 Punkte nach unten, der Euro-Stoxx-50 verliert 1,1 Prozent auf 4.222. Der Dollar hat nach den Aussagen der US-Notenbank kräftig angezogen, der Euro kostet aktuell 1,0645 Dollar, rund einen Cent weniger als im Hoch am Vortag. Am Anleihemarkt geht es mit den Renditen seitwärts.

"Die Aussicht auf 2024 kaum sinkende Leitzinsen wird jetzt in die Kurse eingepreist. Und diese Aussicht kommt weder am Renten- noch am Aktienmarkt gut an. Die Märkte müssen sich jetzt damit arrangieren, dass die Zinsen länger als bislang erwartet auf dem aktuellen Niveau bleiben könnten", sagt QC Partners.

Derweil dürften im Tagesverlauf weitere Zinserhöhungen anstehen. Während ein Zinsschritt in der Schweiz aufgrund der vergleichsweise niedrigen Inflation und der starken Währung laut Beobachtern nicht unbedingt notwendig ist, aber dennoch erwartet wird, dürfte die Bank of England die Zinsen weiter erhöhen. Auch von der norwegischen Zentralbank gilt ein weiterer Zinsschritt als wahrscheinlich. Und in Schweden sei ein restriktives Signal ebenfalls nötig, heißt es von den Devisenanalysten der Commerzbank.

   Technologieaktien unter Druck 

Unter der Perspektive erhöht bleibender Zinsen leiden unter anderem die oft hoch bewerteten Technologietitel, deren Stoxx-Subindex 1,1 Prozent einbüßt. Schlusslicht sind aber die Reise- und Freizweitaktien (-2,2%). Einziger Sektor im Plus ist Einzelhandel (+0,3%). Bankaktien geben um 0,4 Prozent nach. Banken gelten tendenziell als Profiteure eines höheren Zinsniveaus, unter anderem weil dadurch das Kreditgeschäft lukrativer wird.

Nach den Ergebnissen für das erste Quartal des Wettbewerbers Fedex halten sich Deutsche Post mit minus 0,6 Prozent kaum besser als der Gesamtmarkt. Der US-Logistikkonzern hat den Gewinnausblick für das Gesamtjahr nach oben genommen, rechnet aber nur noch mit einem stagnierenden Umsatz. Die Fedex-Aktie hatte nachbörslich um über 5 Prozent zugelegt.

Die Aktien der Beteiligungsgesellschaft Aurelius knicken in Hamburg und München um etwa 8 Prozent ein. Statt 50 Cent Dividende wird Aurelius nur 5 Cent je Aktie ausschütten, nachdem die Hauptversammlung den Dividendenvorschlag abgelehnt hat.

Vom Kurszettel verschwinden soll die Aktie der Aareal Bank. Die Bank hat mit Finanzinvestoren, die bereits knapp 90 Prozent an dem Unternehmen halten, eine Delisting-Vereinbarung abgeschlossen. Die Bieter wollen für die ausstehenden Anteile 33,20 Euro pro Stück in bar zahlen. Aareal gewinnen 0,9 Prozent auf 33,10 Euro.

Bereits eingestellt wird unterdessen der Handel mit der Aktie des irischen Baustoffherstellers CRH in Dublin. Das Unternehmen wechselt mit seiner Aktiennotierung zum 25. September in die USA. Daneben wird das CRH-Papier weiter in London gehandelt, wo der Kurs um 0,2 Prozent steigt.

Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.229,39        -1,1%      -46,59     +11,5% 
Stoxx-50                3.977,37        -0,7%      -29,73      +8,9% 
DAX                    15.647,26        -0,9%     -134,33     +12,4% 
MDAX                   26.908,73        -1,0%     -275,46      +7,1% 
TecDAX                  3.040,85        -0,8%      -25,85      +4,1% 
SDAX                   13.079,27        -0,8%      -99,56      +9,7% 
FTSE                    7.678,85        -0,7%      -52,80      +3,8% 
CAC                     7.239,31        -1,2%      -91,48     +11,8% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,74                    +0,03      +0,17 
US-Zehnjahresrendite        4,42                    +0,01      +0,54 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Do, 8:50  Mi, 17:21   % YTD 
EUR/USD                   1,0645        -0,2%      1,0649     1,0720   -0,6% 
EUR/JPY                   157,87        -0,1%      157,92     158,27  +12,5% 
EUR/CHF                   0,9567        -0,1%      0,9577     0,9585   -3,3% 
EUR/GBP                   0,8643        +0,1%      0,8639     0,8644   -2,3% 
USD/JPY                   148,29        +0,1%      148,29     147,64  +13,1% 
GBP/USD                   1,2317        -0,2%      1,2328     1,2400   +1,8% 
USD/CNH (Offshore)        7,3105        +0,0%      7,3105     7,2924   +5,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                27.033,64        -0,3%   27.061,06  27.156,04  +62,9% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                   0,00        90,28     -100,0%     -90,28  +15,3% 
Brent/ICE                  92,44        93,53       -1,2%      -1,09  +12,6% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  36,20        37,28       -2,9%      -1,09  -54,8% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.928,21     1.930,41       -0,1%      -2,20   +5,7% 
Silber (Spot)              23,25        23,28       -0,1%      -0,02   -3,0% 
Platin (Spot)             927,18       932,50       -0,6%      -5,33  -13,2% 
Kupfer-Future               3,70         3,75       -1,3%      -0,05   -3,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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