MÄRKTE EUROPA/DAX nach US-Zinssenkung über 19.000 Punkten
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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit kräftigen Gewinnen zeigen sich Europas Börsen auch am Donnerstagnachmittag dank der großen Zinssenkung der US-Notenbank. Der DAX überspringt zwischenzeitlich die 19.000er-Marke und erreicht damit ein neues Allzeithoch.
Die Fed hat die Leitzinsen in einem großen Schritt gleich um 50 Basispunkte (Bp) gesenkt. Vor dem Zinsentscheid waren die Meinungen über die Höhe der Senkung auseinander gegangen, die meisten Analysten hatten nur mit 25 Basispunkten gerechnet. Die US-Aktien- und Anleihemärkte reagierten am Vorabend zunächst noch extrem volatil auf die Entscheidung. Nun setzt sich auch an Wall Street die positive Interpretation durch, auch in den USA geht es kräftig nach oben.
Der DAX springt um 1,6 Prozent auf 19.002 Punkte. Die Rally erstreckt sich dabei über die gesamte Marktbreite. Bis auf die schon vorausgeeilten Versorger-, Immobilien- und Telekom-Aktien geht es in allen Branchen aufwärts. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 2,0 Prozent auf 4.930 Punkte nach oben.
Verfalltag könnte zur Nagelprobe werden
Die Nähe zur 19.000er-Marke im DAX macht einigen Händlern allerdings auch Sorgen. Sie weisen auf den Großen Verfalltag der September-Optionen und -Futures am Freitag hin. Dies sei seiner der wichtigsten Termine des Jahres an den internationalen Terminbörsen. "Typisch ist dann immer, dass man versucht, runde Marken zu überrennen", sagt ein Optionshändler. Der DAX müsse im Verlauf der nächsten Woche beweisen, dass er sich dort durch Anschlusskäufe auch halten kann.
Bei den Zentralbankentscheidungen in Norwegen und Großbritannien wurden die Zinsen unverändert gelassen. US-Konjunkturdaten vom Nachmittag wie der Philadelphia-Fed-Index wurden als irrelevant bezeichnet, da es zur nächsten Fed-Sitzung zeitnahere Daten geben werde.
Rallylaune in fast allen Sektoren
In Europa zeigen sich fast alle Sektoren in Rallylaune. Bei den rohstoffnahen Minen- und Stahlwerten geht es über 3 Prozent nach oben. Die zinssensiblen Auto- und Technologiewerte folgen mit jeweils über 2 Prozent Plus. Im DAX legen Mercedes-Benz, BMW und VW um je rund 2 Prozent zu. Allerdings geht es bei den Versorgern RWE und Eon mit Gewinnmitahmen um bis zu 3,4 Prozent tiefer. Sie waren bereits wie die Telekom- und Immobilienwerte in Erwartung der Zinserleichterungen kräftig vorausgelaufen.
Telekoms und Versorger Ausreißer nach unten
Auch Deutsche Telekom im DAX fallen mit der Branche und geben 2 Prozent ab. Dazu bremst die Ankündigung der Tochter T-Mobile US, in den kommenden drei Jahren bis zu 50 Milliarden Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre auszuschütten. Wie Berenberg anmerkt, lag die Markterwartung allerdings schon bei Ausschüttungen von 62 Milliarden Dollar. In anderen europäischen Branchenvertretern fallen die Gewinnmitnahmen aber noch höher aus, so bei Telecom Italia und Vodafone mit bis zu 2,9 Prozent.
Deutsche Wohnen haussieren um 19 Prozent. Vonovia und Deutsche Wohnen wollen einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag schließen. Vonovia hält knapp 87 Prozent der Aktien. Die verbliebenen freien Aktionäre sollen ein Abfindungsangebot in Form neuer Vonovia-Aktien erhalten und eine jährliche Ausgleichszahlung. Vonovia fallen 2,3 Prozent.
Wacker Chemie (+2,1%) hat die Ziele für 2030 und 2024 bestätigt. Bis 2030 will Wacker Chemie unter anderem einen Umsatz in der Größenordnung von 10 Milliarden Euro erreichen sowie eine EBITDA-Marge von mehr als 20 Prozent.
Bei Stabilus geht es dank einer gelungenen Refinanzierung um 4,3 Prozent höher.
Campari steigen an der Börse in Mailand um 8,8 Prozent. Ihr Großaktionär Lagfin nutzte die Kursschwäche und hat seinen Anteil an dem Aperol-Hersteller um bis zu 100 Millionen Euro erhöht. Nach dem angekündigten Rücktritt von CEO Matteo Fantacchiotti hatte die Aktie jüngst unter Druck gestanden.
Mit Aufschlägen von 3,7 Prozent reagieren Ocado auf bessere Drittquartalszahlen. Das Joint Venture aus Ocado Retail und Marks & Spencer hat die Umsätze um 15,5 Prozent gesteigert, was deutlich über der Schätzung von RBC von 9 Prozent liegt.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.929,86 +2,0% 94,56 +9,0% Stoxx-50 4.459,63 +1,4% 60,69 +9,0% DAX 19.002,32 +1,6% 290,83 +13,4% MDAX 26.292,29 +1,9% 502,16 -3,1% TecDAX 3.344,56 +1,1% 37,04 +0,2% SDAX 13.910,09 +2,3% 308,11 -0,4% FTSE 8.314,32 +0,7% 60,64 +6,7% CAC 7.590,40 +2,0% 145,50 +0,6% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,19 -0,01 -0,39 US-Zehnjahresrendite 3,73 +0,03 -0,15 DEVISEN zuletzt +/- % Do., 8:04 Mi, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1128 +0,1% 1,1132 1,1117 +0,8% EUR/JPY 159,31 +0,8% 158,79 157,82 +2,4% EUR/CHF 0,9445 +0,4% 0,9430 0,9403 +1,8% EUR/GBP 0,8406 -0,1% 0,8416 0,8421 -3,1% USD/JPY 143,10 +0,7% 142,61 141,97 +1,6% GBP/USD 1,3239 +0,2% 1,3227 1,3202 +4,1% USD/CNH (Offshore) 7,0755 -0,3% 7,0655 7,0840 -0,7% Bitcoin BTC/USD 63.205,75 +5,0% 61.963,10 59.574,80 +45,2% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,35 70,91 +0,6% +0,44 +0,5% Brent/ICE 74,15 73,65 +0,7% +0,50 -1,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 33,58 35,63 -5,8% -2,05 +7,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.577,54 2.559,10 +0,7% +18,44 +25,0% Silber (Spot) 30,84 30,08 +2,5% +0,76 +29,7% Platin (Spot) 987,35 973,50 +1,4% +13,85 -0,5% Kupfer-Future 4,30 4,24 +1,5% +0,06 +9,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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