Lufthansa will BMI-Übernahme platzen lassen

München (BoerseGo.de) - Die Lufthansa will einem Pressebericht zufolge die Übernahme der britischen Fluggesellschaft British Midland (BMI) vermeiden. Kauf und Sanierung der Airline erschienen der Lufthansa-Konzernspitze inzwischen zu teuer, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ). Die wirtschaftliche Situation der BMI sei weit schlechter als der Lufthansa bisher bekannt. Im vergangenen Jahr habe die britische Airline einen Verlust von rund 100 Millionen Pfund verbucht.

Erst am Donnerstag hatte die EU-Kommission die vollständige Übernahme abgesegnet. Die Lufthansa hält bereits 30 Prozent minus einer Aktie an BMI. Laut SZ sollte die Übernahme eigentlich bereits im Januar erfolgen, aus öffentlich nicht dargelegten Gründen sei das Vorhaben allerdings immer wieder verschoben worden.

Die Lufthansa hatte mit dem Unternehmer Michael Bishop, der die Hälfte der BMI-Anteile hält, bereits 1999 eine Put-Option vereinbart, die es Bishop ermöglicht, seine Anteile für rund 300 Millionen Pfund an die Lufthansa zu verkaufen. Von dieser Option machte Bishop im vergangenen Jahr Gebrauch. Laut Lufthansa bestehen allerdings noch aufschiebende Bedingungen. Die größte deutsche Fluglinie verlange von Bishop nun, per Kapitalerhöhung noch einmal 100 Millionen Pfund in BMI zu stecken, bevor er seine Anteile an die Lufthansa verkauft, so die SZ. Andernfalls drohe der BMI wegen Unterschreitung der Mindestliquidität ein Lizenzentzug.

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