EZB enttäuscht auf der ganzen Linie
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Zusammenfassung: Die Europäische Zentralbank (EZB) verzichtet vorerst auf eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik. Es gebe aktuell keinen Bedarf für zusätzliche Maßnahmen, sagte EZB-Präsident Mario Draghi auf der Pressekonferenz. Man konzentriere sich stattdessen auf die Umsetzung der früheren Beschlüsse. Die EZB-Gremien wurden aber beauftragt, mögliche Veränderungen am Wertpapierkaufprogramm zu erarbeiten. Damit soll die drohende Knappheit bei den zu kaufenden Anleihen adressiert werden.
Der Leitzins verbleibt auf dem Rekordtief von null Prozent. Das Wertpapierkaufprogramm, mit dem monatlich 80 Milliarden Euro in den Markt gepumpt werden, soll weiter bis mindestens März 2017 laufen. Die Käufe sollen auf jeden Fall solange fortgesetzt werden, bis eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennbar sei, bestätigte die EZB. Einige Beobachter hatten allerdings damit gerechnet, dass die EZB bereits heute eine Verlängerung ihres Kaufprogramms über März 2017 hinaus bekanntgeben könnte. Eine Verlängerung des Wertpapierkaufprogramms wurde aber nicht diskutiert, sagte Draghi auf der Pressekonferenz. Die Inflations- und Wachstumsprognosen des EZB-Mitarbeiterstabs wurden nur geringfügig verändert.
Die Leitzinsen würden für längere Zeit auch über das Ende des Kaufprogramms hinaus auf dem aktuellen Niveau oder darunter verbleiben, bekräftigte Draghi. Die EZB sei außerdem bereit, weitere Maßnahmen zu beschließen, falls dies notwendig werden sollte.
15.26 Uhr: Die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi ist beendet.
15.25 Uhr: Draghi befürwortet eine stärkere Lohnentwicklung, der Einfluss der Politik sei aber begrenzt, so Draghi. Die diskutierte Möglichkeit, das Inflationsziel von zwei Prozent durch ein Ziel für das nominale Wachstum zu ersetzen sei, nicht diskutiert worden. Die Gründe, die für die Einführung des Inflationsziels von knapp unter zwei Prozent geführt hätten seien weiter da, so Draghi.
15.22 Uhr: Draghi ist über die Entwicklung der Target-2-Salden nicht besorgt. Der jüngst wieder beobachtete Anstieg des Überschusses der Nordländer und der Verbindlichkeiten der Südstaaten habe nichts mit einer Fragmentierung der Eurozone zu tun, so Draghi.
15.19 Uhr: Länder, die einen fiskalischen Spielraum haben, sollten diesen auch nutzen, um die Wirtschaft anzukurbeln, so Draghi. Deutschland habe einen solchen Spielraum.
15.16 Uhr: Die Einführung von Helikoptergeld oder Aktienkäufe wurden nicht diskutiert, so Draghi.
15.15 Uhr: Die Maßnahmen der EZB sollen über ihre Laufzeit einen positiven Wachstumsbeitrag von 0,6 Prozentpunkten liefern, zitiert Draghi Berechnungen der EZB. Die Inflation soll um 0,4 Prozentpunkte höher ausfallen als ohne die EZB-Maßnahmen.
15.09 Uhr: Die Gremien sollen laut Draghi prüfen, wie das Wertpapierkaufprogramm angesichts des aktuellen Zinsniveaus weiter umgesetzt werden kann. Die Gremien würden alle Optionen prüfen und hätten ein "volles Mandat" um Änderungen zu erarbeiten, bevor der EZB-Rat darüber entscheiden werde.
15.07 Uhr: Alle Vorteile der lockeren EZB-Geldpolitik können laut Draghi nur ausgeschöpft werden, wenn auch Fiskalpolitik und Strukturreformen das Wachstum unterstützen.
15.06 Uhr: Draghi zitiert die Erklärung des G20-Gipfels, wonach man alle geldpolitischen, fiskalischen und strukturellen Maßnahmen ausschöpfen werde, um ein nachhaltiges und angemessenes Wachstum zu erreichen.
15.04 Uhr: Um künftig wieder höhere Zinsen zu ermöglichen, müssen sie aktuell niedrig gehalten werden, um so das Wachstum anzukurbeln, so Draghi.
15.03 Uhr: Niedrige Zinsen sollten nicht als Begründung für alles herhalten, was bei den Banken schief laufe, so Draghi.
15.02 Uhr: Unerwünschte Nebenwirkungen der EZB-Geldpolitik seien bisher kaum aufgetreten, so Draghi. Es gebe keine Anzeichen für ein Horten von Bargeld wegen der niedrigen Zinsen.
14.58 Uhr: Draghi betont die Erfolge der bisherigen Geldpolitik: Die Fragmentierung der Eurozone sei beendet und die Kreditvergabe erhole sich deutlich. "Unsere Politik war sehr effektiv", sagt Draghi. Wenn die EZB nicht eingegriffen hätte, hätte sich die Wirtschaft in der Eurozone angesichts der globalen Schocks viel schlechter entwickelt, so Draghi.
14.57 Uhr: Draghi gesteht ein, dass sich die Inflationserwartungen verringert haben und die Wahrscheinlichkeit eines Deflationsszenario erhöht hat. Draghi verweist aber auf sie starken Schwankungen der Markterwartungen für die Inflation.
14.53 Uhr: Die Inflationsentwicklung folgt dem Basisszenario der EZB, so Draghi. Es gebe derzeit keinen Bedarf für eine zusätzliche Stimulierung. Die EZB habe aber den Willen und die Möglichkeit, falls notwendig weitere Maßnahmen zu beschließen.
14.52 Uhr: Es könnte etwas länger dauern, bis das Inflationsziel von knapp zwei Prozent erreicht wird, "aber nicht viel" länger, so Draghi.
14.49 Uhr: Draghi betont, dass das Wertpapierkaufprogramm ohnehin schon über März 2017 hinaus laufen soll, sofern die Inflationsentwicklung sich nicht im Einklang mit den EZB-Zielen entwickelt.
14.47 Uhr: Die von der EZB beauftragten Gremien sollen die problemlose Umsetzung des Kaufprogramms sicherstellen und mögliche Optionen hierzu prüfen.
14.45 Uhr: Eine Verlängerung des Anleihekaufprogramms wurde nicht diskutiert, so Draghi. Man konzentriere sich auf die Umsetzung des bisherigen Programms.
14.44 Uhr: Drahi hat das Verlesen des vorbereiteten Statements beendet. Die Fragerunde beginnt.
14.43 Uhr: Draghi betont erneut die Notwendigkeit von Strukturreformen, um das Wachstum anzukurbeln. In allen Ländern seien Strukturreformen notwendig, um die Produktivität zu erhöhen.
14.42 Uhr: Die EZB werde ihre substanzielle geldpolitische Unterstützung weiter beibehalten, so Draghi. Die EZB-Maßnahmen machten sich zunehmend bei der Kreditvergabe bemerkbar.
14.41 Uhr: Die Inflation dürfte in den kommenden Monaten noch niedrig bleiben, gegen Ende 2016 aber anziehen. Die Wirtschaft dürfte im dritten Quartal ähnlich wachsen wie im zweiten Quartal. Die Risiken für den Wachstumsausblick bleiben abwärts gerichtet.
14.37 Uhr: Die Brexit-Entscheidung belastet laut Draghi den Wachstumsausblick, der EZB-Mitarbeiterstab hat seine Prognosen aber nur sehr leicht verändert. Hier die neuen Prognosen für Inflation und Wachstum im Überblick:
Jahr | Inflationsrate alt | Inflationsrate neu |
2016 | 0,2 % | 0,2 % |
2017 | 1,3 % | 1,2 % |
2018 | 1,6 % | 1,6 % |
Jahr | Wachstumsrate alt | Wachstumsrate neu |
2016 | 1,6 % | 1,7 % |
2017 | 1,7 % | 1,6 % |
2018 | 1,7 % | 1,6 % |
14.35 Uhr: Die EZB hat ein Gremium mit der Bewertung weiterer Maßnahmen beauftragt. Dies könnte ein Hinweis auf eine Lockerung in den kommenden Monaten sein.
14.34 Uhr: Die EZB wird ihre substanzielle Unterstützung der Wirtschaft durch ihre lockere Geldpolitik beibehalten, betont Draghi. Die EZB rechnet weiter mit einer moderaten Erholung der Wirtschaft.
14.33 Uhr: Die Zinsen sollen auch für längere Zeit über das Ende des Anleihekaufprogramms auf dem aktuellen Niveau oder darunter bleiben, betont Draghi. Die Anleihekäufe sollen mindestens bis Ende März 2017 laufen und mindestens solange, bis sich eine Inflationsentwicklung abzeichnet, die mit den EZB-Zielen im Einklang steht.
14.31 Uhr: EZB-Präsident Mario Draghi beginnt mit der Verlesung des vorbereiteten Statements.
14.30 Uhr: Die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi beginnt. Eine Live-Übertragung finden Sie auf der EZB-Homepage.
14.07 Uhr: Die Mitteilung der EZB zu ihren geldpolitischen Beschlüssen finden Sie hier. Der Markt wartet jetzt auf die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi, die um 14.30 Uhr beginnt. Möglich ist, dass Draghi für eine der kommenden Sitzungen eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Aussicht stellt. Auch die neuen Wachstums- und Inflationsprognosen werden um 14.30 Uhr veröffentlicht.
13.55 Uhr: Der DAX ist in einer ersten Reaktion auf die Entscheidungen um 60 Punkte abgestürzt, kann sich inzwischen aber wieder berappeln. Der Euro stieg zeitweise über 1,13 Dollar, korrigiert aber wieder.
13.53 Uhr: Spannend wird es jetzt wieder um 14.30 Uhr, dann beginnt die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi.
13.51 Uhr: Insbesondere die Tatsache, dass das Wertpapierkaufprogramm vorerst nicht über März 2017 hinaus verlängert wird, enttäuscht den Markt. Die Käufe sollen weiter "bis Ende März 2017 oder erforderlichenfalls darüber hinaus und in jedem Fall so lange erfolgen", bis "eine nachhaltige Korrektur" der Inflationsentwicklung erkennbar ist, die mit dem EZB-Inflationsziel im Einklang steht. Im Vorfeld des Zinsentscheids war spekuliert worden, dass die EZB eine Verlängerung um mindestens sechs Monate bekanntgeben könnte. Doch darauf hat die EZB heute verzichtet.
13.47 Uhr: Die EZB bekräftigt ihre "Forward Guidance". Die Zinsen sollen für längere Zeit, weit über das Ende des Anleihekaufprogramms hinaus, auf dem aktuellen Niveau oder darunter bleiben.
13.46 Uhr: Die Anleihekäufe im Volumen von 80 Milliarden Euro pro Monat sollen weiter bis mindestens März 2017 andauern und in jedem Fall so lange laufen, bis die Inflationsrate sich wieder dem Ziel von zwei Prozent annähert, so die EZB.
13.45 Uhr: Die EZB belässt den Leitzins in der Eurozone wie erwartet unverändert. Der sogenannte Hauptrefinanzierungssatz bleibt auf dem Rekordtief von 0,00 Prozent, wie die EZB in Frankfurt mitteilte. Auch beim sogenannten Einlagensatz (derzeit minus 0,40 Prozent, "Strafzins für die Banken") und beim sogenannten Spitzenrefinanzierungssatz (0,25 Prozent) gibt es keine Veränderungen.
13.30 Uhr: Diskutiert wurde zuletzt wiederholt über mögliche technische Änderungen bei den Bedingungen des EZB-Wertpapierkaufprogramms. Durch selbstauferlegte Begrenzungen droht der EZB und den nationalen Notenbanken nämlich eine Knappheit bei den zu kaufenden Anleihen. Das gilt insbesondere, falls eine Verlängerung über März 2017 hinaus beschlossen werden sollte. Die EZB kauft bisher nur Anleihen, deren Rendite über dem Einlagezins von minus 0,4 Prozent liegt. Dadurch droht vor allem eine Knappheit bei Ländern wie Deutschland, wo viele Anleihen bereits weiter im Negativbereich rentieren. Spekuliert wird deshalb, dass die EZB die Begrenzung aufheben könnte. Außerdem könnte die EZB eine Bestimmung aufheben oder modifizieren, wonach nur 33 Prozent einer bestimmten Wertpapieremission, also beispielsweise einer Anleihe, erworben werden können. Hier könnte die Grenze möglicherweise auf 50 Prozent angehoben werden.
13.18 Uhr: Die EZB wird heute auf der Pressekonferenz ab 14.30 Uhr auch neue Wachstums- und Inflationsprognosen des EZB-Mitarbeiterstabs veröffentlichen. Die erwartete Senkung der Prognosen könnte Draghi die Rechtfertigung liefern für eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Die meisten Beobachter rechnen allerdings nur mit einer leichten Anpassung der Prognosen. Das Brexit-Referendum hat sich bisher kaum auf die Konjunktur in der Eurozone ausgewirkt.
Die bisherige Prognosen der EZB im Überblick:
Jahr | Inflationsrate |
2016 | 0,2 % |
2017 | 1,3 % |
2018 | 1,6 % |
Jahr | Wachstumsrate |
2016 | 1,6 % |
2017 | 1,7 % |
2018 | 1,7 % |
13.05 Uhr: Die EZB strebt eigentlich eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent an. Dieses mittelfristige Ziel wird allerdings bereits seit Jahren verfehlt, trotz der expansiven Geldpolitik der EZB. Zuletzt lag die Inflationsrate weiter nur bei 0,2 Prozent, trotz der Erholung der Ölpreise. Die sogenannte Kerninflationsrate, bei der Entwicklung der Energiepreise ignoriert wird, ging sogar von 0,9 auf 0,8 Prozent zurück.
13.02 Uhr: Die Volkswirte sind sich nicht einig, ob die Europäische Zentralbank (EZB) heute eine Änderung ihrer Geldpolitik bekannt geben wird oder nicht. Eine Änderung beim Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken bei der EZB Geld leihen können, gilt als unwahrscheinlich. Der Leitzins liegt bereits seit März auf dem Rekordtief von null Prozent, um so Inflation und Wachstum anzukurbeln. Etwas wahrscheinlicher sind Änderungen beim Wertpapierkaufprogramm der EZB. Die EZB hatte angekündigt, noch bis mindestens März 2017 jeden Monat 80 Milliarden Euro über Wertpapierkäufe in den Markt zu pumpen. Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass die EZB hier eine Verlängerung um mindestens sechs Monate beschließen wird. Unsicher ist allerdings, ob die Verlängerung bereits heute oder aber erst im Dezember beschlossen wird.
13.00 Uhr: Herzlich willkommen zur Live-Berichterstattung zum EZB-Zinsentscheid und der EZB-Pressekonferenz auf GodmodeTrader. Der Zinsentscheid wird um 13.45 Uhr veröffentlicht, um 14.30 Uhr folgt die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi.
Sie interessieren sich für das Value-Investing, die Geldpolitik der Notenbanken oder andere interessante Anlagethemen? Folgen Sie mir kostenlos auf der Investment- und Analyseplatteform Guidants, um keinen Artikel zu verpassen!
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
2 Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.