Lithium aus Deutschland für jährlich eine Million Elektroautos
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Hersteller benötigen für die Batterien eines Elektroautos rund 10 Kilogramm des Leichtmetalls. Ohne den Rohstoff kommt heute kein Hochvolt-Speicher aus. Doch - die Rede ist von Lithium - liegt der „Teufel“ hier in der Beschaffung. Das Metall ist zwar auf der Welt reichlich vorkommend, doch kommt es zu einem sehr großen Teil aus China. Dadurch steigt die Abhängigkeit einer der wichtigsten Branchen in Europa, dem Autosektor, von der Volksrepublik noch weiter.
Abhilfe verschafft ein noch nicht so bekanntes, weil noch recht junges Unternehmen: das australisch-deutsche Vulcan Energy. Der Vorrat an Lithium ist auch in Deutschland groß. Suchgebiet nach dem „weißen Gold“ ist der Rheingraben. Im 300 Kilometer langen Oberrheingraben zwischen Basel und Frankfurt wird an einem halben Dutzend Stellen zum Teil stark salzhaltiges Thermalwasser aus mehreren Tausend Metern Tiefe nach oben befördert - bislang zur Stromerzeugung mittels Wärmetauschern und Generatoren sowie zur Wärmeversorgung von Gebäuden. Vulcan hat eine vergleichsweise hohe Lithium-Konzentration in den geothermischen Solen in der Region gemessen. Nun soll das gelöste Lithium-Chlorid aus dem Wasser herausfiltert, gesäubert und zu hochreinem Lithiumhydroxid für Elektroauto-Akkus verarbeitet werden. Und das dank eines speziellen Verfahrens zu überschaubaren Kosten.
Vulcan hat laut Frankfurter Allgemeine Zeitung nun den nächsten Schritt im Geschäftsaufbau gemeldet. Gemeinsam mit dem Chemieunternehmen Nobian will Vulcan im Frankfurter Chemiepark Höchst eine erste Anlage bauen, um Lithiumchlorid in das hochreine Lithiumhydroxid zu wandeln. Vulcan habe sich bereits ein Grundstück gesichert, gleichwohl werde zunächst die Machbarkeit des Projektes geprüft. In einem zweiten Schritt solle eine Demonstrationsanlage gebaut werden. Erst nach erfolgreichem Abschluss dieser Probephase werde die eigentliche Anlage gebaut.
Vulcan will 2024 das erste „Zero-Caron-Lithium“ liefern. In zwei Anlagen soll dann zusammen 15.000 Tonnen im Jahr hergestellt werden. In einem weiteren Schritt sollen drei Anlagen hinzukommen und die Kapazität auf 40.000 Tonnen gesteigert werden. Das wäre genug Stoff für eine Million Elektroautos.
Für den gesamten Aufbau der Produktionskette kalkuliert das Unternehmen laut FAZ mit 1,8 Mrd. Euro. Die Muttergesellschaft Vulcan Energy Ressources ist in Australien börsennotiert und hat auf diesem Weg bereits Kapital eingesammelt. Bald sollen die Aktien des Unternehmens auch an der Frankfurter Börse gehandelt werden. Mit den Autokonzernen Volkswagen, Renault und Stellantis wurden bereits Liefervereinbarungen geschlossen.
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