Kommentar
11:21 Uhr, 16.11.2010

Linde gibt weiter Gas

Ein wichtiges Ziel der EU-Kommission stellt die Senkung des CO2-Ausstoßes dar. Besonders strenge Maßstäbe legt man dabei im Straßenverkehr an, in dem die Ausstoßmenge bis 2050 um stolze 95 Prozent zurückgefahren werden soll. Die auf Industriegase und Engineering spezialisierte Linde Group hat zu diesem Thema laut „Thomson Reuters One" gerade eine umfangreiche Studie veröffentlicht, an der sich 29 Unternehmen und Organisationen aus den Bereichen Automobilbau, Mineralöl, Energieerzeugung und Gase beteiligten. Untersucht wurde hier die technische Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit von Verbrennungsmotor, Hybrid- und batterieelektrischem Antrieb sowie der Brennstoffzelle, die mit Wasserstoff betrieben wird. Letztere dürfte ihre Vorteile wegen der größeren Reichweite und der kürzeren Betankungszeit vor allem im Langstreckenverkehr und nach dem Verursacherprinzip im mittleren und oberen Fahrzeugsegment ausspielen. Dabei ist der Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur laut Studie zu vergleichsweise überschaubaren Kosten darstellbar, was der Linde AG, die bereits alternative Herstelloptionen für Wasserstoff testet, als marktführenden Unternehmen in Zukunft zugutekommen dürfte.

Dabei steht das Unternehmen angetrieben von der kräftigen Nachfrage aus den asiatischen Schwellenländern auch jetzt schon blendend da und steuert laut „Euro am Sonntag" mit einer Steigerung bei Umsatz und Gewinn im dritten Quartal von 16,4 bzw. 17,6 Prozent auf das beste Geschäftsjahr seiner Geschichte hin. Kein Wunder, dass auch die Aktie vor kurzem ein neues Allzeithoch markieren konnte. So fiel es auch Markus Mayer von der Unicredit relativ leicht, seine Kaufempfehlung für den DAX-Wert zu bestätigen und das Kursziel von 107 auf luftige 122 Euro anzuheben, zumal der Analyst der Aktie den klaren Vorzug vor dem Konkurrenten Air Liquide gibt. Robert Heberger von Merck Finck sieht die Zielmarke immer noch bei 115 nach zuvor 103 Euro, nachdem die Zahlen über den Erwartungen gelegen hatten und auch die für 2010 angehobenen Unternehmensprognosen sehr konservativ ausgefallen sind. „Outperform" lautet die Einstufung von Matthias Cornu von der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas, der der Aktie einen Sprung bis auf die Marke von 116 Euro zutraut. Mit immer noch „Equalweight" und einem auf 115 Euro angehobenen Kursziel zeigt sich auch Peter Mackey von Morgan Stanley in seiner Studie positiv, während Nomura und Merrill Lynch bei ihrer „Neural"-Einstufung für Linde bleiben, gleichzeitig ihre Zielmarken aber auf 116 bzw. 112 Euro erhöhen. Lediglich Peter Clark von der Société Générale nimmt seine Einschätzung von „Buy" auf nur noch „Hold" zurück, belässt sein Kursziel aber wenigstens bei 108 Euro.

Eine bis Dezember 2011 laufende Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim auf die Linde-Aktie bietet dem Anleger aktuell eine Maximalrendite von 8,96 Prozent bzw. 8,08 Prozent p.a. Die Barriere liegt mit 84 Euro noch gut 20 Prozent entfernt. Sollte dieser Puffer zu irgendeinem Zeitpunkt nicht mehr ausreichen, würde immer noch ein bei Fälligkeit in Höhe des Basispreises von 104,40 Euro notierender Basiswert ausreichen, um den vollständigen Nennbetrag zurückzahlen zu können. Erst wenn beide Voraussetzungen nicht gegeben sind, kommt es bei dem Produkt zur Aktienandienung.

8,25 % p.a. Linde 84 Aktienanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ2ERE

Laufzeit:

23.12.2011

Preis: (15.11.2010)

Geld / Brief: 99,13 % / 100,13 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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