Fundamentale Nachricht
11:13 Uhr, 22.01.2015

Li Keqiang: Chinas Wirtschaft wird weiter robust wachsen

Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang hat in Davos angesichts der Sorgen vor einem schwächeren Wachstum der Wirtschaft in seinem Land beruhigt. Zuletzt wuchs die Wirtschaft in China vor 24 Jahren so langsam.

Davos/Shanghai (BoerseGo.de) - Die chinesische Führung rechnet auch in den kommenden Jahren mit einem stabilen Wachstum. Ministerpräsident Li Keqiang sagte am Donnerstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, im kommenden Jahr werde das chinesische Bruttoinlandsprodukt um etwa sieben Prozent steigen. Das entspreche der neuen Normalität Chinas. In absoluten Zahlen seien sieben Prozent heute mehr als zehn Prozent vor fünf Jahren, nämlich umgerechnet mehr als 800 Milliarden US-Dollar. Auch im zurückliegenden Jahr, als die Wirtschaft so wenig wuchs wie seit fast 25 Jahren nicht mehr, seien 13 Millionen neue Jobs in Städten geschaffen worden. Im vergangenen Jahr war Chinas Wirtschaft um 7,4 Prozent gewachsen. Langsamer als 2014 wuchs Chinas Wirtschaft 2014 zuletzt vor 24 Jahren.

Li versprach zudem, am eingeschlagenen Reformkurs festzuhalten. Dazu zähle eine weitere Freigabe der chinesische Währung. Zudem wolle er das Unternehmertum der Bevölkerung stärken, um den Inlandskonsum zu stärken. Ausländischen Unternehmens versprach Li, dass sie genauso behandelt werden sollen wie einheimische. Dabei habe auch der Schutz des geistigen Eigentums einen hohen Stellenwert für die Regierung. Den Europäern geht das alles zu langsam. Die Regierung in Peking hat sich zwar auf die Fahnen geschrieben, den Finanzsektor zu liberalisieren, kommt aber nur schrittweise voran. In einem am Mittwoch veröffentlichten Positionspapier forderte die EU-Handelskammer in Shanghai eine schnelle Liberalisierung der Zinsen und die freie Konvertibilität der chinesischen Währung sowie die Internationalisierung der Börse in Shanghai.

Besonders der abgekühlte Immobilienmarkt und die schwache Nachfrage nach chinesischen Produkten drückten im vergangenen Jahr auf die Wirtschaftskraft im Reich der Mitte. Zugleich sind die chinesischen Exporte nicht mehr stark genug, um die großen Ausfälle anderswo im Wirtschaftsmodell auszugleichen.

2 Kommentare

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  • student
    student

    Sehr geehrter Herr Lammert,

    die wirtschaftlich-produktive Bedeutung der BRICS-Staaten wird in allen Medien noch viel zu wenig gewürdigt.

    Deshalb danke ich Ihnen für diesen Artikel.

    Viele Grüße

    15:17 Uhr, 22.01.2015
  • student
    student

    Glaubt man der monetären Statistik, liegt man darin falsch zu glauben, die Wirtschaft wachse langsamer oder schrumpfe gar zusammen. Das zeigt die oberflächliche Kompetenz der Teilnehmer in Davos.

    Wichtig ist, zu sehen, wie hoch der Output an produzierten Waren in Menge und Qualität war.

    Wichtig ist auch, dass die Verbesserungen vorrangig der eigenen Bevölkerung zugute kommen, da dies die produktiven (Arbeits)kräfte im Lande weiter aufbaut.

    Außerdem, wenn wegen verbesserter Produktionsverfahren die Stückzahlen steigen und die Kosten pro Stück aber noch schneller fallen, taucht diese Verbesserung in der monetären Wachstumskurve fälschlicherweise als Rückgang auf. Obwohl der Gewinn pro Stück und/oder Gesamtgewinn sogar gestiegen ist.

    Von der qualitativen Verbesserung der Waren ganz zu schweigen, die man alternativ in Nutzungsdauer und physikalischen Leistungskriterien besser bewerten kann.

    15:12 Uhr, 22.01.2015

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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