Fundamentale Nachricht
13:05 Uhr, 27.06.2016

Li Keqiang: "Aussichten für China sind gut"

Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang zerstreut Sorgen und Bedenken über ein zu langsames Wachstum und eine überhöhte Schuldenlast seines Landes. China sei eine aufstrebende Volkswirtschaft mit großem Wachstumspotenzial, sagte Li am Montag auf einer Wirtschaftskonferenz.

Peking (Godmode-Trader.de) - Chinas Wirtschaftsmodell war zuletzt in die Kritik geraten. Auch der Internationale Währungsfonds schaltete sich ein und mahnte strukturelle Reformen an, um wirtschaftlichen Unsicherheiten entgegenzuwirken. Der konjunkturelle Ausblick für die Volksrepublik habe sich verschlechtert, sagte IWF-Vize-Chef David Lipton vor knapp zwei Wochen. Als Grund seiner Besorgnis nannte Lipton die stark steigenden Unternehmensschulden, strukturelle Überkapazitäten sowie einen undurchsichtigen Finanzsektor. Das Land steuere auf ernste Probleme zu, wenn es die hohe Verschuldung nicht in den Griff bekomme, betonte der IWF-Vize.

Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang hat einen anderen Blick relativiert die aktuelle Lage. Von Sorgen und Bedenken über ein zu langsames Wachstum und eine überhöhte Schuldenlast seines Landes will Li nichts wissen. Vor den mehr als 2.000 Teilnehmern des „Sommer-Davos" genannten Weltwirtschaftsforums in der chinesischen Stadt Tianjin unweit von Peking versicherte er: Die chinesische Wirtschaft werde sich nicht auf eine harte Landung zubewegen. China werde sein Wachstumsziel von 6,5 bis 7 Prozent und alle anderen Vorgaben in diesem Jahr erreichen.

Die Schuldenlast der Zentralregierung sei im internationalen Vergleich noch gering, was Raum für eine proaktive Haushaltspolitik biete, so Li. China sei auch in der Lage, systemische Risiken abzuwehren. „Kurzfristige Fluktuationen sind unvermeidlich.“ China werde seine Überkapazitäten in veralteten Industrien wie der Stahl- und Kohlebranche abbauen. Auch sollen die Staatsbetriebe verschlankt werden und der Privatwirtschaft neuer Raum gegeben werden. Die Aussichten seien gut, so der Premier abschließend. „China ist eine aufstrebende Volkswirtschaft mit großem Wachstumspotenzial“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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