Kommentar
08:00 Uhr, 30.10.2009

Legen Sie beim Gold einen doppelten „Sprint“ ein

„Goldige“ Zeiten scheinen angebrochen, nachdem sich das Edelmetall nun endlich zu neuen Allzeithöhen empor geschwungen hat und die lange bestehende Marke von 1.032 US-Doller je Feinunze vor kurzem hinter sich ließ. Auch charttechnisch ist der Weg nach oben jetzt frei, gelang doch bei dem ersten großen Rallyversuch gleich der Ausbruch aus dem tapfer verteidigten „Widerstands-Bollwerk“ zwischen 990 bis 1.030 US-Dollar. Die nächsten Kurszielbereiche befinden sich nun bei 1.200 bis 1.300 US-Dollar, kurzzeitige Rücksetzer nicht ausgeschlossen.

Wer dieser Marschroute folgend nach einem geeigneten Papier sucht, wird bei dem unlängst emittierten Gold-Sprinter der Commerzbank fündig. Das Produkt ist vollständig währungsgesichert und besitzt eine zweijährige Laufzeit bis 14. Oktober 2011. Wie bei den meisten Sprint-Zertifikaten üblich, partizipiert auch dieses Papier doppelt an der Wertentwicklung des Basiswertes innerhalb eines fix vorgegebenen Korridors. Dieser liegt zwischen den beiden Marken 1.058,75 US-Dollar, dem Auflageniveau und 1.270,50 US-Dollar. Beide Kursniveaus trennt genau eine Spanne von 20 Prozent voneinander. Sollte der Goldpreis also bei Fälligkeit bis zur oberen Begrenzung geklettert sein, erwartet den Anleger bezogen auf den Nennbetrag von 100 Euro eine stolze Rückzahlung von 140 Euro. Dieser Wert stellt allerdings gleichzeitig auch den erzielbaren Maximalbetrag dar. Wer in den nächsten zwei Jahren mit einer Goldnotierung von mehr als 1.482,25 US-Dollar (=140 Prozent des Anfangswertes) rechnet, wäre folglich mit einem simplen Tracker besser dran. Sollte das gelbe Metall aber beispielsweise nur um zehn Prozent steigen, sähe die Rendite auch in diesem Fall mit einem Plus von 20 Prozent ebenfalls doppelt so attraktiv aus.

Auf der Unterseite geben sich beide Investments jedoch nichts, denn sowohl der Sprinter als natürlich auch eine normale Direktanlage verfügen über keinerlei Schutzmechanismen. Verluste werden deshalb eins zu eins an den Investor weitergegeben. Dass kaum ein Anleger dieses Szenario derzeit überhaupt in Betracht zieht, zeigt allein der Mangel an entsprechenden Short-Produkten auf Edelmetalle. Dafür sind klassische Sprint-Papiere aber umso transparenter, braucht man sich hier doch nicht um die Einhaltung irgendwelcher Barrieren zu bestimmten Zeiten zu kümmern. Ausschlaggebend ist immer nur die Wertentwicklung am Laufzeitende.

Der Rohstoff-Report Tipp: Der neue Gold-Sprinter der Commerzbank passt perfekt in das von vielen erwartete Kursbild des Basiswerts und erbringt hier durch sein asymetrisches Auszahlungsprofil (einfach nach unten, doppelt nach oben) einen klaren Mehrwert. Allerdings sollten nur Anleger zugreifen, die ohne Absicherung auskommen und von steigenden Notierungen ausgehen. Denn sollte der Goldpreis wie vor seinem jüngsten Rekordsprung doch wieder in eine Art Seitwärtslethargie verfallen, wäre mit dem Papier nichts gewonnen. Außerdem darf beim Zertifikat aufgrund der zugrundeliegenden Struktur nicht bereits während der Laufzeit von einem stets doppelt so stark steigenden Kurs ausgegangen werden, was allerdings auch noch Chancen für Späteinsteiger bieten dürfte. Dabei könnten Korrekturen gezielt zum Kauf genutzt werden.

Gold Sprint-Zertifikat quanto
Emittent/WKN: Commerzbank / CZ289X
Laufzeit: 14.10.2011
Preis: (27.10.2009) Geld / Brief: 100,48 € / 100,52 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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