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14:13 Uhr, 13.02.2015

„Lateinamerika wird 2015 etwas stärker wachsen als im Vorjahr“

Die Experten von Santander Asset Management (SAM) erwarten für Lateinamerika 2015 wieder ein stärkeres Wachstum.

Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach einem für die Volkswirtschaften Lateinamerikas insgesamt eher durchwachsenen Jahr 2014 gehen die Experten von Santander Asset Management (SAM) für 2015 wieder von einem stärkeren Wachstum aus. Das bietet Anlegern bei der richtigen Auswahl von Aktien und Anleihen gute Chancen.

Dabei ruht laut Klaus Schrüfer, Chefmarktstratege bei SAM Deutschland, die Hoffnung weniger auf der größten Volkswirtschaft der Region: „In Brasilien rechnen wir beim Bruttoinlandsprodukt für 2015 mit einem leichten Rückgang. Vor allem die hohen Leitzinsen belasten den schwachen privaten Konsum. Zudem erschwert die großes Konjunkturskepsis Investitionen“, so Schrüfer. Er weist aber auf das Potenzial anderer Länder wie Mexiko hin: „Die zweitgrößte Volkswirtschaft profitiert jetzt zunehmend von den Reformen in den vergangenen Jahren. Zudem bleibt die Inflation unter Kontrolle. Daher dürfte sich das Wachstum in Mexiko von gut zwei Prozent in 2014 in Richtung vier Prozent in diesem Jahr beschleunigen.“

Für José Cuervo, Global Head of LatAm Equities bei SAM, steht fest: „2014 war kein gutes Aktienjahr für Lateinamerika.“ Während der MSCI World Index im Jahr 2014 um 2,9 Prozent zulegte, verloren die Emerging Markets um 4,6 Prozent. Die Region Lateinamerika gab insgesamt sogar um 14,8 Prozent nach. Die Kursrückgänge bei Rohstoffen trugen ihren Teil dazu bei, dass insbesondere der für die Region äußerst wichtige Energie- und Materialsektor deutlich an Wert verlor. Finanz- und Konsumgüterunternehmen schnitten im Vergleich dazu besser ab.

So eindeutig negativ wie es aussieht, ist das Bild allerdings nicht. „Am Aktienmarkt zeigten sich innerhalb Lateinamerikas große Unterschiede“, sagt Cuervo. So habe der Outperformer in der Region, der argentinische Aktienmarkt, um 17,3 Prozent zugelegt, während Kolumbien mit einem Minus von 22,3 Prozent am schlechtesten abgeschnitten habe. „Auch Peru gehört eindeutig zu den positiven Erscheinungen in der Region: Der dortige Aktienmarkt stieg um 9,2 Prozent“, erklärt der Aktienexperte. Insgesamt ist Cuervo für den Aktienmarkt Lateinamerikas im Jahr 2015 optimistisch: „Selbst wenn es zurzeit einigen Gegenwind gibt, der sich aus dem globalen Umfeld ergibt, erwarten wir, dass die Region in diesem Jahr stärker wächst als im vergangenen.“

Alfredo Mordezki Global Head of LatAm Fixed Income bei SAM, bewertet das abgelaufene Jahr für Anleihen aus der Region positiv: „Lateinamerikanische Renten haben 2014 eine starke Performance geliefert, so legten etwa Unternehmensanleihen im Jahresverlauf um sechs Prozent zu.“ Auch für das neue Jahr ist Mordezki verhalten optimistisch: „Vor dem Hintergrund der Marktprognosen, der zunehmenden weltweiten Liquidität und nicht zuletzt auch des Niedrigniveaus der Zinsen sollte die Nachfrage nach Kredit- und Laufzeitrisiko im Jahr 2015 hoch sein, gerade bei Investoren, die auf der Suche nach Rendite sind“, so der Anleihenexperte.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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