Lateinamerika im Fokus: Es winken attraktive Anlagechancen
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New York (BoerseGo.de) - Verstärkt durch die Schuldenkrise rücken die Schwellenländer immer mehr in den Fokus der Anleger. Nach China und anderen asiatischen Volkswirtschaften sei dies vor allem Lateinamerika, wie Will Landers, Fondsmanager bei dem Vermögensverwalter BlackRock in seinem aktuellen Marktreport herausstellt. Viele Regierungen in der Region Süd- und Mittelamerika hätten ihre Hausaufgaben in der Geldpolitik gemacht und könnten nun einstellige Inflationsraten vorweisen, was wiederum die Kaufkraft der Bevölkerungen stärke und den Binnenkonsum erhöhe, betont Landers.
Attraktive Volkswirtschaften der Region wie Brasilien Mexiko, Chile, Kolumbien und Peru verfolgten eine Politik der Inflationssteuerung, dadurch könnten all diese Staaten jährliche Inflationsraten im einstelligen Bereich vorweisen. Die rückläufigen Verbraucherpreise führten zu sinkenden inländischen Zinssätzen und einer Steigerung der Reallöhne. Außerdem haben laut Landers der steigende Binnenkonsum und die niedrige Inflation zu hohen Steuereinnahmen verholfen, die wiederum zur Reduzierung der Schuldenstände genutzt wurden. „Während sich viele Anleger noch deutlich an den Ausfall Argentiniens im Jahr 2001 erinnern, besitzen die meisten anderen lateinamerikanischen Staaten ein Investment-Grade-Rating führender Ratingagenturen – viele mit positiven Aussichten. Die meisten Länder haben rekordverdächtige Devisenreserven, die die in Dollar nominierten Schuldenstände übertreffen“, führt der Experte weiter aus.
Die größte Herausforderung für eine Investition in Lateinamerika liegt nach Meinung von BlackRock darin, dass es außer den zwei größten Märkten der Region (Brasilien und Mexiko) keine gut diversifizierten, liquiden Aktienmärkte gibt. Die Andenregion (Chile, Kolumbien und Peru) bietet zwar attraktive Anlagechancen, aber nur wenige investierbare Aktien. Anders als in Brasilien und Mexiko dominierten dort tendenziell lokale Pensionsfonds und lokale Privatanleger den Kapitalfluss. Die Gründung der Gemeinschaftsbörse ‚Mercados Integrados Latinoamericanos‘ (MILA) werde jedoch neue Unternehmen zu Aktienemissionen ermutigen und das Anlageuniversum in diesen Märkten vergrößern, vermuten die Investmentspezialisten von BlackRock.
Fondsmanager Landers zieht sein Fazit: „Insgesamt hat Lateinamerika schon viel erreicht, um für Anleger eine interessante Investmentalternative zu werden, sei es auf lokaler oder globaler Ebene. Wenn das Augenmerk auf länder- und unternehmensspezifischen Fundamentaldaten liegt, kann Lateinamerika die globalen Märkte übertreffen. Stehen wir vor dem Beginn einer solchen Phase? Das wird nur die Zukunft (und Europa) zeigen.“
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