Lateinamerika erreicht seine wirtschaftliche Reife
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Paris (BoerseGo.de) - Mit Ressourcenreichtum und einem hohen Potential hat Lateinamerika bewiesen, dass seine Wirtschaft dynamisch ist und ein schnelles Wachstum vorweisen kann, wie Pierre Ciret, Ökonom bei Edmond de Rothschild Asset Management, in einem Marktausblick betont. „Während der letzten zehn Jahre haben es die meisten größten Länder in der Region geschafft, politische Stabilität zu erlangen, was eine Grundvoraussetzung für eine vernünftige Wirtschaftsregierung ist. Zudem wurde die Zusammenarbeit zwischen den lateinamerikanischen Ländern ambitioniert in die Wege geleitet, um einen unabhängigen Wirtschaftsraum zu schaffen“, sagt Ciret. Er verweist auf eine der Hauptveränderungen der letzten Jahre: Vor allem die Handelsbilanz gegenüber anderen Schwellenländern wie China habe sich verbessert.
Nach Meinung von Ciret verfügt Lateinamerika über ein solides Fundament, das nötig ist, um sein schnelles Wachstumstempo aufrechtzuerhalten. Wie sich während des Zeitraums 2010 bis 2011 gezeigt habe, gehe die Steuerung dieses Wachstums mit gewissen Schwierigkeiten einher. In fast allen Fällen hätten die Zentralbanken verantwortungsvoll reagiert, aber es seien noch weitere Faktoren ins Spiel gekommen: "Zumindest haben die Länder die Fehler der Vergangenheit vermieden und es ist ihnen gelungen, ein konventionelles stabiles Umfeld für Währungen und Finanzen aufrechtzuerhalten“, so der Experte.
Ciret zufolge kommt es in Zukunft aber darauf an, in welche Richtung die Länder mit ihrer Wirtschaftspolitik steuern. Es müssen nicht nur die steuerlichen und behördlichen Rahmenbedingungen für Investitionen günstig sein, sondern die Länder müssen auch ein besseres Gleichgewicht finden – mit weniger Vertrauen in die Rohstoffmärkte bezüglich ihres Wachstums und einer breiteren wirtschaftlichen Grundlage. „Auch wenn Rohstoffe eine Bereicherung sind, erfordert die nächste Wachstumsstufe einen wettbewerbsfähigen Industriesektor. Brasilien, Mexiko und Argentinien entwickeln sich in diese Richtung, aber am Fortschritt muss noch gearbeitet werden“, resümiert Ciret.
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