Kommentar
11:30 Uhr, 13.04.2010

Lanxess – der von vielen unterschätzte Top-Pick?

Zyklische Branchen wie der Chemiebereich hatten unter der starken Wirtschaftskrise ganz besonders zu leiden. Die BASF kann ein Lied davon singen. Aber auch der Spezialchemiehersteller Lanxess kam keineswegs ungeschoren hindurch. So hatten die Leverkusener 2009 einen Umsatzrückgang von 23 Prozent auf 5,06 Mrd. Euro zu verkraften. Das Ebitda ging laut „Kunststoffweb.de" sogar um 36 Prozent auf 465 Mrd. Euro zurück. Allerdings habe man laut Vorstandschef Axel Heitmann den „Belastungstest" gut bestanden und nach einem „guten Rutsch" ins Jahr 2010 wieder „Fuß gefasst". Für das laufende Jahr werde deshalb wieder mit einem deutlich verbesserten Ergebnis gerechnet, wobei man auch schon wieder Ausschau nach geeigneten Zukäufen halte, so Heitmann weiter. Die Zahlen für das erste Quartal dürften deshalb von vielen Marktteilnehmern besonders kritisch beäugt werden.

Auch die Analystenschar zeigte sich von den 2009er-Zahlen durchaus angetan, wie der „Aktionär" kürzlich meinte. So hob man das Kursziel für den Titel beim Bankhaus Lampe von 33,90 auf 37,50 Euro an. Ebenfalls eine Kaufempfehlung sprach die Commerzbank mit einer Zielmarke von 35 Euro aus. Zuletzt gesellten sich neben der WestLB und Goldman Sachs, die ihre Kursziele für die Lanxess-Aktie auf 37 Euro anhoben bzw. auf 38 Euro beließen, auch noch die Unicredit sowie die Deutsche Bank dazu, deren Analyst Tim Jones den MDAX-Wert sogar für einen der „Top Picks" 2010 hält, da das Unternehmen laut DPA-AFX seine Kosten senke und gleichzeitig von der Konjunkturerholung profitiere. Hinzu komme außerdem ein hoher Marktanteil und eine niedrige Bewertung, so der Experte. Da der Ausbau der Lagerbestände sehr gemäßigt verlaufe, rechnet man bei den „Blauen" im ersten Quartal mit dem besten des ganzen Jahres und auch Andreas Heine von der Unicredit lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass er den Chemietitel in Bezug auf sein Gewinnerholungspotential noch immer für unterschätzt hält. Das Kursziel hier vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen, 43 Euro.

Wegen der bereits sehr guten Entwicklung der Aktie, die sich seit dem Tiefststand im März vergangenen Jahres bereits fast verdreifachte, dürfte die Luft für weitere Anstiege nach Ansicht des „Aktionärs" aber mittlerweile dünn werden. In genau das gleiche Horn blasen derweil neben der UBS („Sell") auch Nomura, das die Aktie sogar von „Neutral" auf „Reduce" herabstuft, das Kursziel allerdings bei 36 Euro belässt. Auch die technischen Analysten von godmode-trader.de zeigen sich skeptisch. So müssten erst einmal die deutlichen Widerstände im Bereich von 35 Euro nachhaltig aus den Weg geräumt werden, bevor es weiter in Richtung 44,55 Euro gehen könnte. Deshalb könnte zunächst eine temporäre Korrektur anstehen.

Interessierte Anleger könnten deshalb zu einer CLASSIC-Aktienanleihe von Sal. Oppenheim greifen, deren Basispreis bei 32,50 Euro bereits über 4,50 Prozent „Luft" nach unten aufweist und dadurch einen gewissen Puffer bis zum Laufzeitende in bereits gut drei Monaten ermöglicht. Die maximale Rendite beläuft sich bei dem Papier auf 4,95 Prozent bzw. 18,87 Prozent p.a. Sollte die Aktie bei Fälligkeit nicht unter dem Basispreis notieren, würde neben dem Kupon auch der vollständige Nennbetrag zurückerstattet.

16,75 % p.a. Lanxess CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1H4Z

Laufzeit:

23.07.2010

Preis: (12.04.2010)

Geld / Brief: 99,44 % / 99,64 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage auf unseren beiden Internet-Portalen http://www.godmode-trader.de/Zertifikate bzw. http://www.boerse-go.de/ beteiligen würden.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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