Langsamer aber stetig - Japans Wirtschaft wächst und wächst und wächst

Tokio (Godmode-Trader.de) - Japans Wirtschaft ist im vierten Quartal erneut gewachsen - das achte Mal in Folge. Damit hat das Land eine Wachstumsstrecke hingelegt, wie es sie länger zuletzt Ende der achtziger Jahre gab. Damals wuchs die Wirtschaft zwischen 1986 und 1989 zwölf Quartale nacheinander. Die Wirtschaftsleistung sei zwischen Oktober und Ende Dezember im Vergleich zum Vorquartal hochgerechnet auf ein Jahr um 0,5 Prozent gewachsen, teilte die Regierung in Tokio mit. Insgesamt nahm das Bruttoinlandsprodukt 2017 um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.

Die Regierung wertete die robuste Wirtschaftsentwicklung als Signal, dass die Politik der Abenomics - aggressiv expansive Geldpolitik, steigende Staatsschulden - Japan helfe, die Deflation hinter sich zu lassen. Der Preisdruck bleibt trotz der monetären Expansion bislang jedoch schwach. Die Regierung hofft wetierhin, mit kräftigen Lohnzuwächsen mehr Inflation anzuschieben. In diesem Zusammenhang tendiert die Regierung auch laut Medienberichten, dem Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda eine zweite Amtszeit zu geben. Kurodas Vertrag endet im April. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Im vierten Quartal sorgten der private Konsum und die Unternehmensinvestitionen für positive Wachstumsbeiträge, wohingegen die Lagerinvestitionen, der schrumpfende Staatskonsum sowie der Außenhandel bremsten. Der Export wuchs zwar stark, aber auch der Import. Rechnerisch im Netto von Ex- und Import kamen so vom Außenhandel keine Impulse. „Die gute wirtschaftliche Entwicklung in Japan wurde in den vergangenen Monaten auch als Indiz für den synchronen globalen Aufschwung angeführt. In den kommenden Quartalen wird darauf zu achten sein, dass diese Einschätzung nicht an Glanz verliert“, kommentierten Experten der Deka Bank in einer ersten Einschätzung. Die erste Schätzung des Quartalswachstums ist in Japan allerdings oft ungenau und wird später oft noch signifikant korrigiert.