Künftiger BoE-Chef Carney redet Europa ins Gewissen
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London (BoerseGo.de) - Die Bank of England hat ihr Protokoll der letzten Ratssitzung veröffentlicht. Den MPC Meeting Minutes zufolge stimmten beim Treffen am 8. und 9. Mai sechs Mitglieder für eine unveränderte Aufrechterhaltung des laufenden Anleihekaufprogramms, während sich drei Notenbanker für zusätzliche Anleihekäufe in Höhe von 25 Milliarden Pfund aussprachen. Das Volumen des Anleihekaufprogramms, das bereits seit Ende 2012 ausgeschöpft ist, beläuft sich auf 375 Milliarden Pfund.
Derweil wurde die Entscheidung, den Leitzins weiter auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent zu belassen, einstimmig beschlossen. Der Zins, zu dem sich die Geschäftsbanken bei der Bank of England refinanzieren können, liegt mittlerweile seit mehr als vier Jahren auf dem Rekordtief.
Nach Einschätzung von Notenbankchef Mervyn King hat die britische Wirtschaft die Talsohle durchschritten. Die Bank of England rechnet mit einer Belebung der Konjunktur. In ihrem jüngsten Inflationsbericht erwartet die Notenbank im laufenden Quartal ein Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent. 2012 stagnierte die Wirtschaft nahezu. Im Auftaktquartal 2013 hatte das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) aber wieder um 0,3 Prozent zugelegt.
Im Juli wird King durch den bisherigen Chef der Notenbank von Canada, Mark Carney, ersetzt werden. Der derzeitige Governeur der Bank of Canada, hat sich bereits lautstark zu Wort gemeldet und Europa ins Gewissen geredet. Carney fordert tiefgreifende und nachhaltige Reformen. Andernfalls drohe Europa ein Jahrzehnt der Stagnation, warnte er laut Redetext am Dienstag in Montreal. Carney gilt als Befürworter einer aktiven Geldpolitik. „Europa kann von Japan über die Gefahren halbherziger Maßnahmen lernen“, betonte Carney in seiner letzten Rede als Zentralbank-Chef Kanadas.
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