KTG Agrar AG: Ackerland als Asset
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Die KTG Agrar-Gruppe gehört zu den europaweit führenden Produzenten von Agrarrohstoffen und hat bei allen ihren Aktivitäten den Megatrend Agrarflächen im Blick. Anleger können sich an der Geschäftsentwicklung des Unternehmens ab 1000 Euro beteiligen.
Blühende Rapsfelder, die bis zum Horizont reichen, dazu Getreide und Mais auf inzwischen rund 35.000 Hektar: Das Landwirtschaftsunternehmen KTG Agrar AG (ISIN: DE000A0DN1J4) treibt das Flächenwachstum weiter voran. Kürzlich ist in Brandenburg ein weiterer Betrieb mit rund 1.000 Hektar Ackerland übernommen worden. Der Eigentumsbestand von KTG Agrar erhöht sich damit auf rund 7.000 Hektar – was 20 Prozent des gesamten Flächenbestands des Unternehmens entspricht. Die übrigen Ackerflächen sind teils langfristig gepachtet.
Weil der neue Hof in der Nähe von bestehenden Standorten im Umkreis von Berlin liegt, sollen Effizienzvorteile, wie beispielsweise ein gemeinsamer Fuhrpark, optimal genutzt werden. Siegfried Hofreiter, Chef der KTG Agrar AG, sieht Ackerland als wichtigste Geschäftsgrundlage seines Unternehmens und betont: „Wir werden unseren Eigentumsanteil weiter erhöhen.“
Hofreiter begründet seine Zukäufe mit der weltweiten Nachfrage nach Ackerland, die seit einigen Jahren weiter steigt. Die anziehenden Preise erklären sich durch zwei Faktoren: Zum einen schützt Ackerland als Sachwert vor Inflation. Zum anderen dient die knappe Ressource zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit; einer essentiellen Herausforderung unserer Zeit. Das rasante Bevölkerungswachstum, Verstädterung, der zunehmende Wohlstand in den Schwellenländern – verbunden mit einem höheren Fleischkonsum – führen zu einer stetig steigenden Nachfrage nach Agrarrohstoffen. Während die Landwirtschaft in der Vergangenheit durch die Inbetriebnahme von nicht genutzten Flächen und Produktivitätssteigerungen mit dem Verbrauch noch Schritt halten konnte, wird dieser Weg künftig nicht mehr gangbar sein. Schon heute reicht nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO der Vereinten Nationen selbst eine gute weltweite Getreideernte kaum noch aus, um den Verbrauch zu decken. Eine Entwicklung, die sich nicht nur in den Preisen für Agrarrohstoffe, sondern auch für Ackerland widerspiegelt. So ist seit dem Jahr 2004 der Preis für einen Hektar Ackerland in Ostdeutschland von 4.000 Euro um mehr als 150 Prozent auf mehr als 10.000 Euro gestiegen, beobachtet KTG Agrar. In Litauen, wo das Unternehmen neben dem Bundesland Brandenburg ein zweites Standbein hat, werden sogar verfünffachte Preise aufgerufen. Dennoch sind die Preise in beiden Regionen noch deutlich unter dem westdeutschen Niveau: Hier werden weit über 30.000 Euro je Hektar gezahlt.
Übernahme der Ölmühle Anklam
Die KTG Agrar AG mit Sitz in Hamburg hat kürzlich einen weiteren strategischen Zukauf getätigt: Übernommen wurde die insolvente Ölmühle Anklam in Mecklenburg-Vorpommern.
Die direkt am Hafen von Anklam gelegene Mühle verfügt über eine Verarbeitungskapazität von jährlich 100.000 Tonnen Rapssaat. KTG Agrar-Chef Hofreiter misst der Übernahme großes Potenzial bei, weil in Anklam künftig ökologisches Rapsöl produziert werden soll. „Der Bio-Markt wird in den kommenden Jahren weiter kräftig wachsen. Daher halten wir die Produktion von ökologischem Speiseöl für hoch attraktiv.“ Landwirte aus der Region sollen künftig den Raps zur Verarbeitung in der Mühle liefern. Darüber hinaus will KTG auch selbst die Mühle von seinen Rapsfeldern in Brandenburg und Litauen beliefern; denn derzeit wird rund die Hälfte der gesamten KTG-Ackerfläche von 33.500 Hektar ökologisch bewirtschaftet. Aufgrund der Hafenanbindung kann die Mühle kostengünstig per Schiff aus Litauen beliefert werden. Seit 2005 ist KTG in dem EU-Mitgliedsland aktiv und bewirtschaftet dort 6.000 Hektar Ackerland ausschließlich ökologisch.
Wachstum wird mit Anleihen finanziert
Private und institutionelle Anleger zeigen großes Interesse an den Aktivitäten der börsennotierten deutschen landwirtschaftlichen Unternehmensgruppe, die einer der größten europäischen Produzenten von Marktfrüchten ist. Eine Unternehmensanleihe der KTG Agrar AG in Höhe von 50 Mio. Euro, die kürzlich begeben worden ist, wurde von Privatanlegern und institutionellen Investoren eifrig gekauft: Die Emission war bereits im Verlauf des ersten Tages deutlich überzeichnet. Mitte Juni hat sich das Unternehmen deshalb entschlossen, das Volumen um 20 Mio. Euro zu erhöhen und platzierte eine zweite Tranche des Biowertpapiers II (ISIN: DE000A1H3VN9).
Während mit den Einnahmen aus der zweiten Tranche nach Auskunft von Hofreiter „im Wesentlichen kurzfristige Finanzierungen vorzeitig abgelöst werden“, sollen zum anderen Phasen mit günstigen Preisen genutzt werden. So kann beispielsweise Düngemittel für die kommende Saison im Frühsommer eingekauft werden. Zu dieser Zeit sind die Preise niedrig, da Landwirten der Mittelzufluss aus der Ernte noch fehlt. Ähnliche saisonale Preisschwankungen kann KTG unter anderem auch bei Landmaschinen und Saatgut nutzen und damit die Profitabilität weiter erhöhen.
Die erste Tranche des Biowertpapiers II soll der Wachstumsfinanzierung des Biogasbereichs und der Investitionen in den Sachwert Ackerland dienen. KTG Agrar plant, die Anbaufläche von derzeit 33.500 Hektar mittelfristig auf 50.000 Hektar zu erweitern und dabei den Eigentumsanteil auf 25 Prozent zu erhöhen. Vor diesem Hintergrund führt das Unternehmen bereits Gespräche zur Übernahme weiterer Landwirtschaftsbetriebe und Flächen. Zudem wird der Ausbau der Produktionskapazität von erneuerbarer Energie konsequent vorangetrieben. Aktuell betreibt das Unternehmen an sechs Standorten Biogasanlagen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 16 Megawatt (MW) – der Energiebedarf von rund 27.000 Haushalten wird damit abgedeckt. Bereits bis Ende 2011 will KTG Agrar die Produktionskapazität auf 25 bis 30 MW erhöhen. Derzeit befinden sich Biogasanlagen mit einer Leistung von sieben Megawatt im Bau. Mit dem Bau weiterer Anlagen mit insgesamt vier Megawatt soll noch im Herbst begonnen werden. Genehmigungsverfahren für bis zu zehn Megawatt laufen bereits.
Siegfried Hofreiter setzt alles daran, um mit KTG, erstes rein landwirtschaftliches Produktionsunternehmen Deutschlands, das im Entry Standard an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert ist, vom beginnenden Agrarboom zu profitieren.
Kritiker werfen dem Unternehmen vor, einen Großteil der Gewinne nur aufgrund von EU-Agrarsubventionen und Einspeisevergütungen für Strom aus Erneuerbaren Energien zu erwirtschaften. KTG hält entgegen, dass durch die Zusammenlegung von einzelnen Höfen der Verwaltungsaufwand deutlich reduziert werden könne und damit Kosten eingespart würden. Das Unternehmen argumentiert darüber hinaus mit der ökologischen Anbauweise: Ein großer Teil der Subventionen fließe, weil umweltschonend produziert werde.
Dieser Beitrag ist in unserem Newsletter "Nachhaltigkeit & Investment" erschienen. Sie können diese Online-Publikation hier kostenlos abonnieren.
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