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11:05 Uhr, 20.07.2011

Ackerflächen als lukrative Anlagechance

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Interview mit Siegfried Hofreiter, CEO KTG Agrar:

„Wir behalten den profitablen Wachstumskurs bei“

Herr Hofreiter, im vergangenen Jahr haben Sie angekündigt, 2011 solle ein Rekordjahr für KTG Agrar werden. Jetzt haben Sie die Marke von 35.000 Hektar Ackerland geknackt. Welche weiteren Trümpfe können Sie bislang für 2011 nennen?

Wir ackern inzwischen nicht nur auf 35.000 Hektar, sondern werden auch für unsere Ernte einen deutlich höheren Preis bekommen als im Vorjahr. Im Bereich Biogas wollen wir unsere Kapazität im laufenden Jahr von 16 Megawatt auf 25 bis 30 Megawatt ausbauen und liegen hier voll im Plan. Darüber hinaus sind wir durch die Übernahmen von Frenzel Tiefkühlkost und der Ölmühle Anklam in zwei weiteren attraktiven Bereichen aktiv.

Sie setzen mit zahlreichen Investitionen im Biogasbereich auf kontinuierliches Wachstum – mit einer Fremdkapitalquote von 70 Prozent. Bereitet Ihnen das damit verbundene Risiko Kopfschmerzen? Wie wollen Sie der hohen Fremdfinanzierung langfristig entgegen wirken?

Eine Eigenkapitalquote von 30 Prozent ist deutlich über dem Durchschnitt im deutschen Mittelstand. Darüber hinaus investieren wir mit Ackerland und Biogasanlagen in Substanz. Allein durch unsere Eigentumsflächen haben wir stille Reserven von mehr als 30 Millionen Euro in der Bilanz. Der Preis, den wir für Strom aus Biogas erhalten, ist für 20 Jahre garantiert und damit sehr gut planbar. Außerdem wachsen wir seit Jahren profitabel. Das Vertrauen des Kapitalmarkts in die Finanzkraft von KTG zeigen ja auch die Kurse unserer Anleihen. Beide notieren über 100 Prozent.

Zupackend: Siegfried Hofreiter, Vorstandsvorsitzender der KTG Agrar AG.

Wo liegt aktuell der Prozentsatz bei Erneuerbaren Energien gemessen am Umsatz von KTG Agrar?

Im Jahr 2010 lag der Umsatzanteil des Biogassegments bei rund 30 Prozent.

Soll dieser Prozentsatz erhöht werden und wenn ja, bis wann und auf welche Höhe?

Durch den deutlichen Ausbau unserer Kapazität wird dieser in den nächsten Jahren Richtung 50 Prozent steigen. Dabei werden unsere anderen Segmente natürlich auch wachsen. Im Jahr 2010 haben wir 45 Millionen Euro umgesetzt. Aktuelle Analystenprognosen liegen für 2012 und 2013 bei 125 beziehungsweise 144 Millionen Euro. Damit fühlen wir uns wohl.

Derzeit ist das Geschäftsmodell von KTG Agrar auf drei Säulen verteilt. Angesichts der Investitionen in jüngster Zeit drängt sich der Verdacht auf, dass Biogas der neue Schwerpunkt dieses Geschäftsmodells wird. Können Sie diese Vermutung bestätigen?

Die Produktion von Agrarrohstoffen und erneuerbarer Energie bilden auch in Zukunft die Schwerpunkte unseres Geschäftsmodells. Mit den Übernahmen von Frenzel Tiefkühlkost und der Ölmühle Anklam haben wir unsere Wertschöpfungskette gezielt verlängert. Beide Gesellschaften werden schon im kommenden Jahr spürbar zum Umsatz- und Gewinnwachstum von KTG beitragen.

In Fachkreisen heißt es, dass Sie bereits über die Genehmigung für 10 MW starke Biogasanlagen verhandeln. Werden diese Anlagen in Deutschland stehen und gibt es bereits einen geplanten Baubeginn?

Derzeit befinden sich Anlagen an mehreren Standorten mit einer Gesamtkapazität von 10 MW im Bau oder kurz davor. Diese befinden sich alle in Deutschland. Auch in Zukunft wollen wir unsere Kapazität kräftig ausbauen und sehen uns durch die Novellierung des EEG bestätigt, dass unser Konzept Zukunft hat. Wir haben von Anfang an auf Zweitfrüchte, Reststoffe und Wärmenutzung gesetzt. Denn damit kann die Landwirtschaft für Ernährungssicherung sorgen und zur sauberen Energieversorgung beitragen.

Haben Sie vor, die Internationalisierung von KTG Agrar weiter voranzutreiben? Wenn ja, auf welchen Ländern liegt Ihr Fokus?

Derzeit bewirtschaften wir eigene oder gepachtete Flächen in Ostdeutschland und Litauen. In beiden Regionen sehen wir noch erhebliches Wachstumspotenzial. Darüber hinaus schauen wir uns natürlich auch nach neuen Chancen um. Aus landwirtschaftlicher Sicht sind beispielsweise Rumänien und Russland interessant. In beiden Ländern sind wir als Farmmanager für Dritte aktiv. Wir können also ohne Kapitaleinsatz Land und Leute kennenlernen und dann entscheiden, ob wir uns in größerem Umfang engagieren wollen. Eins ist sicher: KTG Agrar ist in Zukunftsmärkten aktiv und wird den profitablen Wachstumskurs beibehalten.

Die Fragen stellte Helge Rehbein.

Dieser Artikel ist in unserer Online-Publikation "Nachhaltigkeit & Investment" erschienen. Sie können den kostenfreien Newsletter hier abonnieren.

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