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09:11 Uhr, 12.01.2009

Kritik an Commerzbank-Einstieg des Staates wächst

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Berlin (BoerseGo.de) - Die Teilverstaatlichung der Commerzbank wird von einigen Beobachtern und Wettbewerbern des Kreditinstituts scharf kritisiert. Nach Ansicht des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands macht der Bund mit der direkten Eigenkapitalhilfe Strukturpolitik. Kritik kommt auch vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Sollten der Commerzbank staatliche Auflagen zum Ausbau ihres Mittelstandsgeschäftes gemacht werden, würde das die Volks- und Raiffeisenbanken im Wettbewerb zusätzlich belasten, sagte Verbandspräsident Uwe Fröhlich laut der Tageszeitung "Die Welt". Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) begrüßte den Staatseinstieg angesichts der angespannten Lage zwar grundsätzlich, sprach aber auch von einem "ordnungspolitischer Sündenfall“. Es müsse verhindert werden, dass der Staat Einfluss auf die Unternehmenspolitik nehme.

Der Gründer des Finanzdienstleisters AWD Carsten Maschmeyer nannte den Staatseinstieg bei der Commerzbank einen "Atomschlag gegen das Vertrauen der Deutschen". Das Vertrauen der Bankkunden könne durch den Schritt massiv gestört werden, sagte Maschmeyer gegenüber dem "Handelsblatt". "Fahren Sie mal zum Paradeplatz nach Zürich. Dort, wo die ganzen Banken sind. Da kommen hinten die Lastwagen mit den Geldkoffern an und vorne tragen es die Kunden mit den weiten Mänteln heraus."

Commerzbank-Chef Martin Blessing verteidigte unterdessen den Staatseinstieg. "Ich kann die Steuerzahler beruhigen, das ganze ist nicht für die Ewigkeit - weder die Aktienbeteiligung noch die stillen Einlagen. Wir wollen das Geld so schnell wie möglich zurückzahlen, und wir werden es zurückzahlen", sagte Blessing gegenüber der "Welt am Sonntag". Der Staat werde seine Beteiligung in den nächsten zwei bis drei Jahren aber nicht verkaufen, so Blessing. Für die 16,4 Milliarden Euro an stillen Einlagen erhalte der Steuerzahler jährlich einen satten Zins von etwa neun Prozent, betonte Blessing. Die Übernahme der Dresdner Bank sei strategisch richtig und werde sich für die Commerzbank lohnen.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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