Korea: Notenbank sieht nach Mers-Ausbruch Binnenwirtschaft in Gefahr
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Seoul (Godmode-Trader.de) - Die Bank of Korea (BoK) hat auf ihrer Juni-Sitzung den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte auf das historisch niedrige Niveau von 1,50 Prozent gesenkt. In Anbetracht einer erneut schwächelnden heimischen Nachfrage im Zuge des Ausbruchs des Mers-Virus und der anhaltend labilen Exportwirtschaft wurde dieser Schritt vom Markt bereits erwartet.
Zunehmend belastet wird der Außenhandel durch die Stärke des koreanischen Wons gegenüber dem Yen. Während die Währungshüter in Seoul mit verbesserten Wachstumsaussichten für die USA und die Eurozone rechnen, dürfte sich der Trend eines langsameren Wirtschaftswachstums bei Koreas größtem Handelspartner, der Volksrepublik China, angesichts der zuletzt mauen Frühindikatoren weiter fortsetzen und somit keinen Schub für den koreanischen Exportsektor generieren. Notenbankpräsident Lee begründete den Zinsschritt als präventive Maßnahme um die bereits erkennbaren Auswirkungen des Mers-Virus auf die Verbraucherstimmung und die heimische Nachfrage selbst abzuschwächen. Den Einfluss der Zinssenkung auf den koreanischen Wechselkurs und damit verbundene Exportgewinne sieht die BoK jedoch begrenzt.
Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann sich der Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus (Mers-CoV) in Südkorea noch einige Wochen hinziehen. Ein WHO-Expertenteam hatte am Samstag nach mehrtägigen Untersuchungen in dem Land von einem "großen und komplexen Ausbruch" gesprochen. Das Gesundheitsministerium in Seoul meldete am Montag einen weiteren Todesfall. Die Zahl der an der Atemwegserkrankung Verstorbenen stieg damit auf 16, insgesamt sollen seit Ausbruch der Krankheit vor drei Wochen ca. 150 Personen erkrankt sein.
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