Analyse
09:45 Uhr, 02.01.2023

KONTRON – Niederhauser hält sein Versprechen

Auf den letzten Metern des vergangenen Jahres gelang es Niederhauser noch sein Versprechen einzulösen. Die erste fällige Kaufpreisrate für den Verkauf der IT-Aktivitäten an Vinci Energies S.A. ging gerade noch rechtzeitig ein.

Erwähnte Instrumente

  • KONTRON AG O.N
    ISIN: AT0000A0E9W5Kopiert
    Kursstand: 15,290 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • KONTRON AG O.N - WKN: A0X9EJ - ISIN: AT0000A0E9W5 - Kurs: 15,290 € (XETRA)

Das dürfte Anleger beruhigen. Nie gezweifelt an dem Deal hatte Niederhauser selbst, der noch im November großen Optimismus auf dem Eigenkapitalforum verbreitete. Zuletzt berichtete ich an dieser Stelle über das Papier.

Hoffnung liegt auf dem vierten Quartal

Alsbald dürfte Kontron auch vermelden wie gut oder schlecht das vierte Quartal verlaufen ist. Dem Optimismus des Firmenlenkers nach, der auch auf Kredit eigene Aktien gekauft hat, sollten negative Überraschungen aber ausbleiben.

Immerhin 255 Mio. EUR Verkaufserlös, so meldet es Kontron am 29. Dezember nach Börsenschluss, sollen dem Unternehmen noch im Jahr 2022 zugeflossen sein. Insgesamt beträgt der Veräußerungserlös aber 392,3 Mio. EUR. Hier ist also noch ein Stück zu gehen. Nur das (kleine) moldawische Geschäft hängt derzeit etwas dem Zeitplan hinterher. Der ursprüngliche Verkauf der IT-Aktivitäten wurde am 10. August verkündet. Es zieht sich also schon eine Weile und wurde dann zum extremen Last Minute Deal. Weitere Kaufpreisraten folgen im laufenden Jahr.

Mit tiefen Taschen ins neue Jahr

Aktionäre dürfte es aber freuen, dass Kontron jetzt mit tiefen Taschen ins neue Jahr starten kann. Finanzierungsschwierigkeiten hat das Unternehmen nicht. Die günstigen Bewertungen im Tech-Bereich kann Restrukturierungsexperte Niederhauser also voll auskosten. Einige Zukäufe dürfte es schon im laufenden Turnus geben.

Kontron hat gute Voraussetzungen in den kommenden zwei Jahren auch kurstechnisch wieder Gas zu geben. Die Bilanz ist solide, der IoT-Bereich (Internet of Things) wächst stark und ist margenstärker als das bisherige IT-Geschäft. Zudem muss man bei den Banken weder um Geld betteln noch Darlehen zu schlechten Konditionen aushandeln. Eine Dividende und ein Aktienrückkauf kommen obendrauf.

Fazit: Die Ausgangslage von Kontron ist stark. Aktionäre, zu denen ich mich auch zähle, können auf bessere Zeiten hoffen. Die Aktie hat das Zeug zum Outperformer im Jahr 2023. Was Umsatz- und Ertragsschätzungen angeht warten wir auf weitere Details vom Unternehmen, nachdem der Verkauf jetzt unter Dach und Fach ist. Ein Ergebnis von rund 1 EUR pro Aktie im laufenden Jahr wäre aber meine derzeitige Erwartung. Viel hängt aber von weiteren Zukäufen ab.

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Der Autor hält Aktien von Kontron.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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