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12:19 Uhr, 21.02.2006

Konsum profitiert leicht von Vorzieheffekten

Trotz der jüngst sehr dynamischen Entwicklung des Ifo-Geschäftsklimaindex rechnet die Wüstenrot & Württembergische Asset Management GmbH (W&W AM) auch 2006 nur mit einer mäßigen Beschleunigung der Konjunktur. Der Konsum soll hierbei insbesondere von Vorzieheffekten aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung profitieren. Insgesamt erwartet die W&W AM 2006 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von rund 1,75 Prozent, wobei 2007 aber bereits wieder deutlich schwächer ausfallen dürfte.

Eine Ursache für die weiterhin zurückhaltende Einschätzung der Konjunkturaussichten in Deutschland sei die Situation der privaten Haushalte und der resultierenden Konsumnachfrage. Eine Gegenüberstellung der Konsumnachfrage mit der gesamtwirtschaftlichen Bruttolohnsumme zeige einen engen Zusammenhang. Das heißt, eine spürbare Belebung der Konsumnachfrage setze einen entsprechenden Anstieg der Bruttolohnsumme voraus. Entweder über kräftige Lohnsteigerungen oder eine deutliche Zunahme der (Vollzeit-) Beschäftigten. Hohe Lohnzuwächse seien nicht nur unwahrscheinlich, sondern würden im Gegenzug das Exportgeschäft belasten. Eine Ausdehnung der Beschäftigung erscheine angesichts der Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer unrealistisch. Abgesehen von vorgezogenen Käufen aufgrund der erwarteten Mehrwertsteuererhöhung sei daher mit keiner Dynamisierung der Konsumnachfrage in Deutschland zu rechnen, was wiederum das erreichbare Wachstum der Gesamtwirtschaft begrenzen wird.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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