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12:32 Uhr, 19.04.2013

Konjunkturforscher Hüther: Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Köln (BoerseGo.de) - Der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, ist trotz des optimistischen Frühjahrsgutachtens der führenden Konjunkturforscher skeptisch, was die Entwicklung der Konjunktur in diesem Jahr anbelangt. Bisher verbessere sich zwar die Stimmung, aber die Auftragsbücher seien deshalb noch lange nicht voll, stellte der Spitzenökonom im Gespräch mit der „Passauer Neuen Presse“ (Freitag) klar. Die Unsicherheiten durch die Staatsschuldenkrise böten nicht gerade das Umfeld für eine hohe wirtschaftliche Dynamik. Deutschland stehe zwar im Vergleich zum Rest Europas recht gut da. „Aber eine Konjunkturlokomotive unter Dampf sieht anders aus“, betont Hüther.

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland haben ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr zwar leicht nach unten korrigiert, dennoch gehen die Ökonomen von einem BIP-Plus für die deutsche Wirtschaft von 0,8 Prozent voraus. Für 2014 wird ein Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent in Aussicht gestellt.

Die Bedingungen für einen kräftigen Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Produktion seien gegeben, betonen die Forscher in ihrem Frühjahrsgutachten. Als Gründe nennen sie niedrige Zinsen, einen robusten Arbeitsmarkt, die hohe Wettbewerbsfähigkeit der Firmen sowie steigende Löhne. Von der wirtschaftlichen Erholung dürften nach Einschätzung der Forscher auch die Staatsfinanzen profitieren. Der Bundeshaushalt werde 2013 nahezu ausgeglichen sein und im kommenden Jahr einen Überschuss von 0,5 Prozent der Wirtschaftsleistung aufweisen, heißt es im Frühjahrsgutachten. Michael Hüther sagt: „Die Löhne werden zwar nicht in den Himmel wachsen, aber der Start der aktuellen Lohnrunde zeigt bereits, dass es reale Zuwächse geben wird“. Somit komme es automatisch auch zu einer Stabilisierung des Haushalts.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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