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10:32 Uhr, 20.06.2012

Kommt die Finanztransaktionssteuer in einer Light-Version?

Brüssel (BoerseGo.de) – Das Thema „Finanztransaktionssteuer“ steht weiterhin auf der Agenda. Da bei einer Einführung nicht alle EU-Länder mitmachen wollen, feilschen die verantwortlichen Politiker seit längerem an alternativen Versionen. Nun liegt einem Medienbericht zufolge ein neuer Vorschlag auf dem Tisch. Demnach soll eine „Transaktionssteuer-Light“ seitens der EU geprüft werden. Diese könne im Umfang begrenzt sein und der britischen Stempelsteuer ähneln, berichtet die niederländische Zeitung "Het Financieele Dagblad" am Mittwoch unter Berufung auf nicht näher genannte Diplomaten. Die britische Börsensteuer erfasst lediglich Aktienkäufe.

Die EU-Finanzminister werden dem Blatt zufolge bei ihrem Treffen am Freitag über die Ausgestaltung der Finanztransaktionssteuer beraten. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso rechnet unterdessen mit einer baldigen Einigung der Europäischen Union auf eine Finanztransaktionssteuer.Sie könne ein Beitrag zur globalen Solidarität sein, sagte Barroso am Montag vor Beginn des Gipfels der großen Industrie- und Schwellenländer (G20) im mexikanischen Los Cabos.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte Anfang Juni einen Vorschlag zur Einführung einer Finanzmarktsteuer in Deutschland vorgelegt, der Aktien, Anleihen und Derivate mit einem geringen Satz besteuern will. „Eine solche Besteuerung sollte möglichst alle Finanzinstrumente umfassen und mit einer breiten Bemessungsgrundlage bei einem niedrigen Steuersatz verwirklicht werden", hieß es in einem Konzeptvorschlag des Finanzministeriums. Konkret sollten Aktien und Anleihen einem Steuersatz von 0,1 Prozent, Derivate einem Steuersatz von 0,01 Prozent unterliegen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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