Kommentar
00:00 Uhr, 01.03.2011

Kommt die Deflation zurück ?

Zu Jahresbeginn hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, was die Anlagethemen für 2011 werden könnten. Fünf Sektoren schienen mir seinerzeit besonders aussichtsreich zu sein.

Einige dieser Themen scheinen gerade sehr schön aufzugehen. Nehmen wir etwa den Ölpreis: Die Entwicklung im Nahem Osten war in der aktuellen Dramatik natürlich nicht vorherzusehen, aber nach einer längeren Phase beim Öl, da der Markt förmlich einzuschlafen schien, war die Zeit reif für einen stärkeren Anstieg. Sehen wir uns das an:

Man sollte die jüngste Entwicklung jetzt nicht auf die leichte Schulter nehmen. Der explodierende Ölpreis könnte auf Sicht einiger Monate ein Thema wieder auf die Agenda hieven, das die Anleger in ihrem Inflationswahn völlig aus den Augen verloren haben: Die Deflation.

Richtig ist, dass ein steigender Ölpreis zunächst inflationstreibend wirkt. Aber nur bis zu einer bestimmten Grenze. Tatsache ist nämlich auch, dass die Konjunktur über die Klippen stürzt, wenn der Ölpreis zu stark ansteigt. Spätestens ab einem Preisniveau von 120 US-Dollar je Barrel dürfte es kritisch werden.

Sieht man sich die Dynamik des jüngsten Aufschwungs an, dann könnte dieses Niveau schneller erreicht werden, als es den Inflationsjüngern lieb ist. Und dann greift die konjunkturbremsende Wirkung eines hohen Ölpreises: Die meisten Produkte verteuern sich derart, dass die Nachfrage wegbricht.

Zuerst kaufen die Menschen weniger ein, weil sie immer mehr Geld für Benzin ausgeben müssen. Das hilft zunächst zwar den Ölkonzernen, lässt aber die allgemeine Nachfrage sinken. Und da Öl zur Herstellung sehr vieler Produkte benötigt wird, entsteht ein Teufelskreis: Nahezu alle Produkte werden immer teurer, gleichzeitig bleibt den Menschen aber immer weniger Geld für Konsumausgaben übrig. Wer sich ein wenig umsieht, der erkennt das schon jetzt: Die hohen Benzinpreise dürften auch hier zu Lande viele Autofahrer dazu veranlassen, an anderer Stelle Geld einzusparen.

Nun rechnen einige Branchenkenner wegen der Krise im Nahen Osten bereits mit Ölpreisen im Bereich von 220 US-Dollar je Barrel. Über Inflation brauchen wir in einem solchen Umfeld nicht zu sprechen. Für viele Menschen auf der Erde würde es bei solchen Ölpreisen ums nackte Überleben gehen.

[Link "http://news.sky.com/skynews/Home/Business/Expert-Warns-Oil-Prices-Could-Double-To-Reach-220-A-Barrel-If-Mid-East-Political-Crisis-Intensifies/Article/201102415939818?lpos=Business_First_Home_Article_Teaser_Region_1&lid=ARTICLE_15939818_Expert_Warns_Oi" auf news.sky.com/... nicht mehr verfügbar]
Vom Silber, einem weiteren unserer Favoriten für 2011, brauchen wir ebenfalls nicht zu reden: Wir predigen unseren Lesern seit Jahren, physisches Silber und die Aktien von Silberminen langfristig zu kaufen. Während die Silberminen noch etwas zurück bleiben, ist bei dem Edelmetall der Teufel los. Die Preise gehen förmlich durch die Decke:

Nun darf man, wie immer in solchen Fällen, auch beim Silber nicht dem Irrglauben erliegen, dass die Entwicklung immer so weitergehen wird. In der kommenden Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs werden wir deshalb der Frage nachgeben, ob man sich aus dem Sektor allmählich verabschieden sollte.

Und wir werden auch die drei anderen Bereiche unter die Lupe nehmen, die uns für 2011 aussichtsreich erscheinen. Anders als Öl und Silber sind diese Sektoren noch etwas zurück geblieben - aus antizyklischer Sicht ist es hier deshalb natürlich umso interessanter.

Wie wir die Börsenlage einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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