Analyse
10:45 Uhr, 22.12.2023

KLÖCKNER – Setzt die Aktie den Höhenflug fort?

Der Stahlhändler Klöckner & Co will sich von Teilen des europäischen Distributionsgeschäftes trennen. Welche Auswirkungen hat das auf das Unternehmen?

Erwähnte Instrumente

  • Kloeckner & Co SE.
    ISIN: DE000KC01000Kopiert
    Kursstand: 6,660 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Kloeckner & Co SE. - WKN: KC0100 - ISIN: DE000KC01000 - Kurs: 6,660 € (XETRA)

Wie Klöckner & Co heute Morgen mitteilte, steht der Verkauf der Landesgesellschaften in Belgien, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden bevor. Den Duisburgern liegt ein unwiderrufliches Angebot der spanischen Firma Hierros Anon zum Erwerb der vier Gesellschaften vor, die in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres mit insgesamt rund 1.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 621 Mio. EUR bei einem bereinigten EBITDA von -19 Mio. EUR erwirtschaftet haben. Das entspricht ca. 10 % des Klöckner-Konzernumsatzes.

Eigenkapitalquote steigt

Mit dem Abschluss der Transaktion wird nach Zustimmung der Behörden im ersten Halbjahr 2024 gerechnet. Aus dem Verkauf wird für Klöckner eine Einmalbelastung in Höhe von rund 210 Mio. EUR entstehen, die das Eigenkapital entsprechend mindern wird. Da auf der anderen Seite aber ca. 552 Mio. EUR aus der Bilanzsumme verschwinden, würde die Eigenkapitalquote nach Unternehmensangaben auf etwa 51 % ansteigen. Zum Vergleich: Ende September 2023 lag die Quote bei 46 %. Nach Unternehmensangaben hat der Verkauf schon im kommenden Jahr einen positiven Effekt auf das bereinigte Konzern-EBITDA.

Fokus auf profitableres Geschäft

Klöckner-CEO Guido Kerkhoff bezeichnet den Verkauf der vier Landesgesellschaften als einen wichtigen Meilenstein in Bezug auf die Optimierung des Unternehmensportfolios. Dadurch wird Klöckner künftig weniger abhängig sein von den volatilen Rohstoffmärkten und sich auf schwankungsärmeres und höherwertiges Geschäft fokussieren. Dazu zählt beispielsweise das Anarbeitungs- und Metallverarbeitungsgeschäft, welches eine stabilere Nachfrage aufweist und höhere Margen abwirft.

Der geographische Fokus liegt in Zukunft auf dem DACH-Raum und Nordamerika. Nach Abschluss des Verkaufs würde Klöckner nach heutigem Stand mehr als 50 % des Umsatzes im nordamerikanischen Markt generieren.

Fazit: Die Klöckner-Aktie kann heute um gut 2 % zulegen und gehört damit zu den stabileren Werten im SDAX. Die Börse wertet den Deal also positiv. Obwohl der Anteilsschein seit Ende Oktober um rund ein Viertel zugelegt hat, sollte das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein. Für antizyklische Investoren ist Klöckner nach wie vor einen Blick wert.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 9,38 7,88 8,19
Ergebnis je Aktie in EUR 1,84 -0,12 0,60
KGV 4 neg. 11
Dividende je Aktie in EUR 0,40 0,21 0,21
Dividendenrendite 5,93 % 3,11 % 3,11 %

*e = erwartet

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Kloeckner & Co SE. (long)

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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