KLÖCKNER & CO - Viel Schatten und etwas Licht
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Nach einem sehr starken ersten Quartal im Vorjahr weist Klöckner für das Auftaktquartal 2023 einen leicht gesunkenen Absatz von 1,2 (VJ 1,3) Mio. Tonnen aus. Dies führte in Verbindung mit einem allgemein niedrigeren Preisniveau zu einem Umsatzrückgang auf 2,1 (Vorjahr 2,4) Mrd. EUR, womit sich die Unternehmensführung dennoch zufrieden zeigt.
Das bereinigte EBITDA ging deutlicher auf 69 (VJ 201) Mio. EUR zurück, was aber innerhalb der prognostizierten Bandbreite von 40 bis 90 Mio. EUR liegt. Darin enthalten sind 21 Mio. EUR an Investitionen für die Implementierung einer Hub-Struktur in Frankreich zur Forcierung der Wachstumsstrategie. Das Nettoergebnis rutschte mit minus 8 Mio. Euro in den roten Bereich nach einem Gewinn von 172 Mio. EUR im Vorjahresquartal, was zu einem Ergebnis je Klöckner-Aktie von minus 0,08 (VJ 1,68) Euro führte.
US-Absatz legt zu
Betrachtet man die einzelnen Segmente, fällt auf, dass in den USA mit 599.000 Tonnen mehr abgesetzt wurde als im Vorjahreszeitraum mit 586.000 Tonnen. Besonders im März zog die Nachfrage spürbar an. Der Umsatz in Höhe von 0,93 (VJ 1,15) Mrd. EUR war aufgrund der Preiseffekte dennoch rückläufig, ebenso das EBITDA mit 46 (VJ 71) Mio. EUR.
Im Europageschäft ging der Absatz auf 454.000 (VJ 482.000) Tonnen zurück bei einem Umsatz von 794 (VJ 895) Mio. EUR. Das EBITDA lag bei minus 11 (VJ 105) Mio. EUR. Im Non-EU-Raum belief sich der Absatz auf 160.000 (VJ 190.000) Tonnen. Der Umsatz ging auf 353 (VJ 394) Mio. EUR zurück bei einem EBITDA von 12 (VJ 79) Mio. EUR.
Vorratsabbau führt zu positivem operativen Cashflow
Durch den Abbau des Vorratsbestands ging die Mittelbindung im Working Capital von 2,3 auf 1,7 Mrd. EUR zurück. Der operative Cashflow drehte mit 64 (VJ minus 261) Mio. EUR in den positiven Bereich, ebenso wie der freie Cashflow mit 56 (VJ minus 222) Mio. EUR. Die Nettofinanzverbindlichkeiten gingen von 999 Mio. EUR auf 584 Mio. EUR deutlich zurück. Mit 51,6 (VJ 51,0) Prozent bewegt sich die Eigenkapitalquote weiterhin stabil auf einem guten Niveau.
Der Klöckner-Vorstand geht im laufenden Jahr von einer stärkeren Nachfragedynamik und infolgedessen von einem deutlichen Anstieg des Absatzes (VJ 4,7 Mio. Tonnen) aus. Für den Konzernumsatz wird jedoch mit einem deutlichen Rückgang vom Vorjahreswert von 9,38 Mrd. EUR ausgegangen. Die Stahlpreise haben sich inzwischen zwar wieder etwas erholt, für das Gesamtjahr wird aber mit einem niedrigeren Durchschnittspreisniveau als 2022 gerechnet. Auch beim EBITDA wird mit einem deutlichen Rückgang gerechnet (VJ 417 Mio. EUR). Eine quantitative Prognose für 2023 liegt leider noch nicht vor. Für das zweite Quartal wird ein bereinigtes EBITDA zwischen 60 und 110 Mio. EUR und ein weiterhin positiver operativer Cashflow erwartet.
Fazit: Die Quartalszahlen von Klöckner liegen im Rahmen der Erwartungen. Die Klöckner-Aktie zeigt sich im vorbörslichen Handel kaum verändert. Aufgrund der enormen Zyklizität im Stahlgeschäft ist es nur schwer möglich eine verlässliche Prognose für das Gesamtjahr aufzustellen. Der Analystenkonsens geht von schwarzen Zahlen aus, der Gewinn wird aber deutlich unter dem starken Vorjahr liegen.
Jahr | 2022 | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 9,38 | 8,05 | 8,86 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,84 | 0,76 | 0,86 |
KGV | 5 | 13 | 12 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,40 | 0,22 | 0,27 |
Dividendenrendite | 3,98 % | 2,19 % | 2,69 % |
*e = erwartet |
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