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09:22 Uhr, 08.08.2012

Klöckner & Co. spürt Konjunkturkrise

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Duisburg (BoerseGo.de) – Der Stahlhandelskonzern Klöckner & Co. (KlöCo) ist im zweiten Quartal unter die Räder geraten. Nach Einbußen im zweiten Quartal hat der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Grund: eine schwache Nachfrage nach Stahl und dadurch ein immer größerer Preiskampf. Auch Abschreibungen auf die Brasilien-Tochter und Kosten für das Sparprogramm drücken auf das Konzernergebnis.

Wie das MDax-Unternehmen am Mittwoch mitteilte, wurde im Zeitraum April bis Juni 2012 ein Nettoverlust von 38 Millionen Euro geschrieben. Das war schwächer als von Analysten erwartet. Vor einem Jahr hatte KlöCo noch 5 Millionen Euro verdient. Der operative Gewinn brach um fast die Hälfte auf 33 Millionen Euro ein, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging im Vergleich zum selben Quartal des Vorjahres um zwanzig Prozent auf 50 Millionen Euro zurück. Der Umsatz legte zugleich um 4 Prozent auf knapp 2 Milliarden Euro zu.

Für Konzernchef Gisbert Rühl ist kein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. „Die Lage in Europa ist zunehmend angespannt und wir sehen die weitere Entwicklung weiterhin skeptisch“, sagte er am Mittwoch bei Vorlage der Zwischenbilanz. Die Prognose für das Gesamtjahr will Rühl nun nicht mehr halten. Es sei eher unwahrscheinlich, dass der Konzern 2012 das operative Ergebnis des Vorjahres erreiche, teilte er mit. Dies hatte er zuvor noch als Mindestziel angepeilt. Für das laufende dritte Quartal erwartet die Konzernführung ein EBITDA vor Sondereffekten von 25 bis 35 Millionen Euro.

Das laufende Sparprogramm will der Stahlhändler zudem verschärfen. Statt der bisher angekündigten 700 Arbeitsplätze sollen nun sogar 1.300 Stellen wegfallen. Das sind zwölf Prozent aller Mitarbeiter. Bis zum Ende des Jahres soll das Sparprogramm abgeschlossen sein.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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