Klimainvestments: Präferenzen verschieben sich in Richtung Schwellenländer
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Klimainvestitionen sind inzwischen integraler Bestandteil in der Wirtschaft und an den Kapitalmärkten. Anleger sollten also ihren Fokus verstärkt auf die Auswirkungen der Energie- und Klima-Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft richten, insbesondere in den Schwellenländern. Die Rekordtemperaturen des vergangenen Jahres haben uns deutlich vor Augen geführt, dass wir vor tiefgreifenden Veränderungen stehen – und zwar weltweit.
Die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen betrifft unverhältnismäßig stark Länder mit niedrigem Einkommen und Schwellenländer, die in der Regel die Hauptlast extremer Wetterereignisse tragen. Für viele dieser Länder ist der Weg zu Netto-Null-Emissionszielen eine Herausforderung und wird bis 2050 zu erheblichen BIP-Einbußen und niedrigeren Wachstumsstandards führen. Die regionale Dynamik ist hierbei aber unterschiedlich. Länder, die reich an den für die Transformation entscheidenden Rohstoffen sind, werden profitieren. Denn sie können diese Ressourcen nutzen, um die Belastungen durch den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel auszugleichen. Chile beispielsweise ist reich an Lithium und Kupfer, Indonesien steht bei der Gewinnung von Nickel an erster und bei Kobalt an zweiter Stelle. Für globale Investoren bietet dies sektor- und rohstoffspezifische Investitionsmöglichkeiten.
4,3 % Wachstum contra 0,9 %
Wir gehen davon aus, dass das BIP-Wachstum in den rohstoffreichen Ländern in den nächsten zehn Jahren durchschnittlich 4,3 % betragen wird, verglichen mit 3,3 % in den anderen Schwellenländern. Im Gegensatz dazu erwarten wir für den gleichen Zeitraum ein BIP-Wachstum von 1,6 % pro Jahr in den USA und 0,9 % in der Eurozone. Um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen, ist eine nachhaltige Mobilisierung von Kapital über die inländischen Ressourcen hinaus extrem wichtig, einschließlich multilateraler Klimafonds und Investitionen des Privatsektors.
Die Schwellenländer stellen sowohl für Anlegerinnen und Anleger als auch für die Länder selbst eine große Chance dar. Wir erwarten, dass sich in den nächsten zehn Jahren die relativen Präferenzen der Investoren verschieben werden, da sich die erwarteten Renditen in den verschiedenen Asset-Klassen neu ordnen werden. Aktien aus Industrieländern, die zuletzt noch eine überdurchschnittliche Performance erzielt haben, dürften zum großen Teil aufgrund der derzeit angespannten Bewertungsniveaus, vor allem in den USA, weniger attraktiv werden. Dies bedeutet, dass der traditionelle Wachstumsmotor schwächeln wird, was die Anleger dazu veranlasst, sich nach zusätzlichen Renditequellen für ihre Portfolios umzusehen.
7 % Rendite pro Jahr
Für Anleger, die die zusätzliche Volatilität akzeptieren können, bieten Schwellenmarktaktien höhere Renditeerwartungen. Aktien aus Indien und den Schwellenländern (ohne China) dürften Renditen von mehr als 7 % pro Jahr bieten, womit sie im Spektrum der Anlageklassen die höchsten Renditen erzielen. Für chinesische Aktien erwarten wir eine jährliche Rendite von 6,8 %. Diese beruht auf einer vorsichtigeren Einschätzung der aktuellen Fundamentaldaten und makroökonomischen Annahmen, die das langfristige Inflationsumfeld widerspiegeln. Auch wenn China nach wie vor mit erheblichen Unsicherheiten kämpft, könnte selbst eine leichte Erholung von den derzeit niedrigen Bewertungsniveaus für Rückenwind sorgen, insbesondere für den Onshore-Markt.
Im Vergleich zum vergangenen Jahrzehnt erwarten wir in der Breite eine höhere Volatilität, die die Anleger zu einer stärkeren Diversifizierung zwingt. Insbesondere Schwellenländeranleihen sind hier im Aufwind. Sie bieten ein mittleres Volatilitätsniveau innerhalb der Kategorie der liquiden Anlageklassen und verdienen eine größere Rolle in der strategischen Asset Allocation.
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