Kirch-Pleite: Deutsche Bank soll zahlen
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München (BoerseGo.de) - Das Oberlandesgericht München hat die Deutsche Bank zu Schadenersatzzahlungen für die Pleite des Kirch-Medienimperiums im Jahr 2002 verurteilt. Der damalige Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer hatte wenige Wochen vor dem Zusammenbruch der Mediengruppe in einem Interview die Kreditwürdigkeit des Medienmoguls Leo Kirch und seiner Firmen öffentlich angezweifelt. Nach allem was man "darüber lesen und hören" könne, sei der Finanzsektor nicht mehr bereit, "auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder gar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen", sagte Breuer in dem damaligen TV-Interview. Der im Juli 2011 verstorbene Kirch und seine Erben führten die anschließende Pleite auf diese Kommentare zurück. Dieser Sichtweise schloss sich nun das Oberlandesgericht weitgehend an.
Über die Höhe der Schadenersatzzahlungen sollen nun zwei Gutachter entscheiden. Für die Benennung dieser Gutachter können beide Seiten bis Januar Vorschläge unterbreiten. Ein früherer Vergleichsvorschlag des Gerichts hatte 700 Millionen Euro betragen. Kirch-Anwalt Peter Gauweiler rechnet allerdings nicht damit, dass sich die Schadenersatzsumme an diesem Vorschlag orientiert. "Dazu haben wir heute zuviel zugesprochen bekommen", sagte Gauweiler. Die Kirch-Erben forderten in dem Verfahren mehr als zwei Milliarden Euro.
Unterdessen gehen Prozessbeobachter davon aus, dass die Deutsche Bank das Urteil beim Bundesgerichtshof (BGH) anfechten dürfte. Damit würde der jahrelange Rechtsstreit in eine neue Runde gehen. Die Deutsche Bank teilte mit, zunächst die schriftliche Urteilsbegründung
prüfen zu wollen und dann über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Die Bank betonte, sie sei weiter davon überzeugt, "dass die von der Klägerseite geltend gemachten Ansprüche nicht bestehen“. In dem Streit um die Kirch-Pleite ist noch ein weiteres Verfahren ist anhängig.
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