KI-Euphorie und Fed-Aussagen: Was die Börse bewegen dürfte
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Wie sehr die KI-Euphorie zuletzt das Börsengeschehen bestimmt hat, zeigt der folgende Chart. Chipwerte, die im Epizentrum des Hypes stehen, konnten seit Jahresbeginn kräftig zulegen und sich teilweise sogar im Kurs vervielfachen. Nvidia, Super Micro Computer und Arm Holdings haben seit Jahresbeginn allesamt um mehr als 50 % im Kurs zugelegt, der Kurs von Super Micro Computer konnte sich innerhalb von sieben Wochen sogar zeitweise verdreifachen.
Am Mittwoch könnten nach US-Börsenschluss die Nvidia-Geschäftszahlen nun den "irrationalen Überschwang" entweder weiter anheizen oder sich als Spaßbremse erweisen: Analysten erwarten im Mittel einen Umsatz von 20,33 Mrd. USD (nach nur 6,05 Mrd. USD vor einem Jahr) und eine Verfünffachung des Gewinns je Aktie (Non-GAAP) von 0,88 USD auf 4,56 USD.
Nvidia ist aktuell der wichtigste Lieferant von Chips für KI-Anwendungen, die auf großen Servern in Rechenzentren laufen. Allein gegenüber Anfang 2023 konnte sich der Kurs wegen der KI-Euphorie beinahe verfünffachen. Gut möglich, dass die Nvidia-Zahlen sich auf den gesamten Chipsektor und die ganze Tech-Branche stark auswirken.
Weitere Quartalszahlen in der neuen Woche kommen in den USA u.a. von den Einzelhandelskonzernen Walmart und Home Depot, dem IT-Sicherheitsunternehmen Palo Alto und dem Solarwechselrichterhersteller Solaredge (alle Dienstag) sowie dem mRNA-Impfstoffhersteller Moderna (Donnerstag).
Im DAX stehen in der neuen Woche Quartalszahlen von Fresenius (Mittwoch), Mercedes-Benz und Heidelberg Materials (Donnerstag) sowie Allianz, Deutsche Telekom und BASF (Freitag) an.
Fed-Aussagen und Zinsspekulationen gehen in die nächste Runde
Neben der KI-Euphorie bleibt natürlich auch die Zins- und Inflationsentwicklung entscheidend für den Aktienmarkt. Am Mittwoch erhalten die Spekulationen neue Nahrung durch die Veröffentlichung des Protokolls zum letzten Fed-Zinsentscheid. Die Erwartungen an Zinssenkungen haben sich durch die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell beim letzten Zinsentscheid und die Daten zur Inflationsentwicklung und dem Arbeitsmarkt im Januar deutlich nach hinten verschoben. Die Märkte rechnen nun weder für den Zinsentscheid im März noch für den Anfang Mai mit einer ersten Zinssitzung. Stattdessen dürfte es erst beim Zinsentscheid am 12. Juni 2024 dazu kommen, wie die Futures-Kontrakte laut CME FedWatch Tool zeigen. Aber selbst für Juni ist eine Zinssenkung noch nicht zu 100 % eingepreist, sondern nur zu etwa 75 %.
Immerhin haben sich die Erwartungen an Zinssenkungen aus den richtigen Gründen weiter in die Zukunft verschoben: Die US-Konjunktur und der Arbeitsmarkt bleiben in einer starken Verfassung. Von einer Rezession, wie sie die Konjunkturforscher vorhergesagt hatten, ist weit und breit nichts zu erkennen. Einzig die Probleme im US-Gewerbeimmobiliensektor, die inzwischen auch deutsche Geldhäuser betreffen, mahnen zur Vorsicht.
Wichtige Konjunkturdaten werden am Donnerstag und Freitag veröffentlicht. Mit den vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für Februar und dem ifo-Geschäftsklima stehen die wichtigsten Frühindikatoren zur Entwicklung der europäischen und der deutschen Wirtschaft auf dem Programm.
Unterdessen beginnt die neue Börsenwoche ruhig: Die US-Börsen bleiben am Montag feiertagsbedingt (Presidents' Day) geschlossen. Damit dürfte es auch für den Handel in Deutschland und Europa weniger Impulse als üblich geben.
Die Termine der neuen Börsenwoche immer im Blick
Wichtige börsenrelevante Termine findest Du im Wirtschaftskalender von stock3 bzw. stock3 Terminal und im Terminkalender der stock3 App.
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