Kommentar
09:37 Uhr, 21.07.2009

Keine neuen Erkenntnisse an der Devisenfront!

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Der Euro eröffnet heute (07.30 Uhr) bei 1.4205, nachdem im europäischen Handel Höchstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.4249 markiert wurden. USD-JPY notiert derzeit bei 93.95. In der Folge stellt sich EUR-JPY auf 133.40, während EUR-CHF bei 1.5195 oszilliert.

Gestern gab es nur eine Veröffentlichung an der Konjunkturfront. Die US-Frühindikatoren legten per Berichtsmonat Juni um 0,7% zu. Analysten hatten einen Anstieg um 0,5% unterstellt. Darüber hinaus wurde der Vormonatswert von +1,2% auf +1,3% revidiert. Mithin war das Resultat der letzten beiden Monate deutlich besser als von Analysten prognostiziert.

Mit dem Anstieg per Juni kam es zur dritten Zunahme in Folge. Grundsätzlich gilt ein solches Ereignis als Anzeichen einer Trendwende.

In der stärksten Rezession seit Jahrzehnten sollte jedoch mit solchen "Daumenregeln" vorsichtig praktiziert werden. Ergo nehmen wir dieses Ereignis zur Kenntnis und interpretieren es in Richtung einer Bodenbildung der US-Wirtschaft.

Fakt ist, daß das gesamte 2. Quartal in dieser Datenreihe mit Anstiegen aufwartete. Das ist nach vorne schauend ermutigend, denn es handelt sich hier ja um "Frühindikatoren".

Mit der Sichtweise einer Bodenbildung der US-Wirtschaft befinden wir uns in illustrer Gesellschaft mit Teilen der "Finanz- und Wirtschaftselite" der USA, unter anderem den Summers und Lockharts dieser Welt. Das ist ein Stück weit irritierend!

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Heute steht der "Chicago Fed National Activity Index" per Juni auf der Agenda. Dieser Index basiert auf 85 Einzelindices aus der gesamten US-Wirtschaft und ist damit durch die Breite ein guter Indikator für das Gesamtbefinden der US-Wirtschaft.

Im Vormonat ergab sich ein leichter Rückgang von -2,27 auf -2,30 Punkte. Der durch die Glättung aussagefähigere 3 Monatsdurchschnitt legte dagegen von -2,73 auf -2,67 Punkte zu und verzeichnete damit den vierten Anstieg in Folge ausgehend von -3,68 Punkten per Januar 2009 (siehe Chart).

Mit Werten unterhalb der Marke von -0,70 Punkten belegt der Index, daß sich die US-Wirtschaft weiterhin auf rezessivem Terrain bewegt. Die Tendenz des Index impliziert jedoch eine abnehmende Dynamik der Rezession. Genau dieses Bild paßt dann wieder zu der bereits diskutierten Entwicklung der Bodenbildung in der US-Wirtschaft.

Für den Berichtsmonat ist keine Konsensusprognose erhältlich.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das zunächst eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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