Kommentar
09:23 Uhr, 25.08.2009

Positive Wirtschaftsdaten aus Eurozone und USA - Märkte konsolidieren!

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Der Euro eröffnet heute morgen (07.15 Uhr) bei 1.4290, nachdem in den letzten 24 Handelsstunden im europäischen Handel Höchstkurse bei 1.4343 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 93.95. In der Folge notiert EUR-JPY bei 134.25, während EUR-CHF bei 1.5175 oszilliert.

Der Auftragseingang der Industrie der Eurozone eröffnete den gestrigen Datenreigen mit einem Paukenschlag. Im Monatsvergleich kam es nicht den Erwartungen entsprechend zu einem Anstieg um solide 1,5%, sondern es stellte sich einen Zunahme um 3,1% ein. Die Revision des Vormonats von -0,2% auf -0,5% kann das positive Gesamtbild nicht nachhaltig schmälern. Fakt ist, daß die Konsensusprognose für den Zweimonatszeitraum Mai/Juni 2009 um 1,3% überboten wurde.

Das machte sich im Jahresvergleich bemerkbar. Es kam zu einem Rückgang um -25,1% (Prognose -28,9%) nach revidiert -30,3% (zuvor -30,1%).

Der "Chicago Fed National Activity Index" lieferte per Juli im Monatsvergleich einen fulminanten Anstieg von zuvor -1,82 auf -0,74 Punkte.

Damit nähert sich dieser Sammelindex der US-Wirtschaft (85 Einzelindices) mit rasanten Tempo der kritischen Marke von -0,70 Punkten. Oberhalb dieser Marke nimmt das Rezessionsrisiko laut "Handbuch" dieses Index nachhaltig ab.

Entscheidender im Hinblick auf die Aussagekraft ist der Dreimonatsvergleich bei dieser Datenreihe. Auch hier hat sich eine signifikante Verbesserung ergeben. Es kam zu einem Anstieg von zuvor -2,18 auf -1,69 Punkte. Dieser Index bewegt sich damit unverändert in einem Bereich, der Rezession für die USA impliziert. Gleichwohl ergibt sich seit Januar 2009 ausgehend von -3,63 Punkten eine markante Verbesserung, die ein Ende der negativen Konjunkturdynamik impliziert. Losgelöst von dieser fraglos positiven Wendung verdeutlicht dieser breit angelegte Index aus den USA, daß die von einigen gehegte Wunschvorstellung, die USA kämen zuerst aus der Rezession heraus, nicht haltbar ist.

Die USA sind unverändert schwer gezeichnet von einer strukturellen, einer zyklischen und einer monetären Krise. Dazu kommt ein Glaubwürdigkeitskrise im Hinblick auf die Werte, die die USA vorgeben, zu vertreten. Dieser Krisenmix ist nicht geeignet, von einer ansatzweisen "Outperformance" der USA in der näheren Zukunft auszugehen.

Betrachtet man zusätzlich das Volumen der Budgetdefizite (aktuell circa 12%), die notwendig sind, um die aktuelle Stabilisierung zu erkaufen und vergleicht diese Defizite mit anderen wesentlichen Ländern, verbietet sich nahezu ein Vergleich!

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Wenden wir uns den wesentlichen heutigen Veröffentlichungen zu, die allesamt aus den USA kommen.

Der "Case/Shiller Home Price Index" soll per Juni im 20-Städtevergleich im Vergleich zum Vormonat einen Anstieg von 0,2% liefern. Das würde sich im Jahresvergleich in einen Rückgang von -16,5% nach zuvor -17,1% übersetzen. Der Chart belegt die Tendenz der Preisstabilisierung.

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Das Verbrauchervertrauen nach Lesart des "Conference Boards" ist in der Phase von Mai 2009 ausgehend von 54,8 Punkten auf zuletzt 46,6 Zähler per Juli gefallen. Analysten unterstellen für den Berichtsmonat August einen Anstieg auf 47,5 Punkte. Diese Datenreihe ist volatil. Von daher sind Überraschungen vorprogrammiert. Diesmal sollten sie auf der positiven Seite angesiedelt sein.

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Der "Richmond Fed Manufacturing Survey" legte zuletzt nachhaltig von +6 auf +14 Punkte zu. Eine Konsensusprognose ist hier nicht erhältlich. Der Anstieg seit den Tiefstwerten bei -55 Zählern im Dezember 2008 ist fulminant. Ergo ist hier eine Beruhigung mit leicht negativen Vorzeichen nicht auszuschließen, ohne daß das Bild der Erholung gefährdet würde.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3970 - 1.4000 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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