Kommentar
13:55 Uhr, 08.03.2010

Keine Angst vor einem „Patent-Cliff“ bei Sanofi-Aventis

Als ein solches wird einem Bericht von dpa-AFX zufolge der „Patentablauf von Medikamenten mit Milliardenumsätzen“ bezeichnet. Bei dem französischen Pharmakonzern Sanofi-Aventis sollen davon bis 2013 rund ein Fünftel aller Umsatzbringer betroffen sein, darunter „das Krebsmittel Taxotere, der Blutverdünner Plavix, der Gerinnungshemmer Lovenox und auch Eloxatin“. Allerdings sieht Vorstandschef Christopher Viehbacher das Unternehmen dennoch „gut aufgestellt“ und will den damit zusammenhängenden Einnahmeausfall „durch organisches Wachstum und Zukäufe“ wieder ausgleichen, wobei er in Sachen Innovationen auch „bei Biotechfirmen oder staatlichen Forschungsinstituten“ anklopfen möchte. So konnten 2009 laut dpa-AFX bereits 31 Übernahmen und Lizenzvereinbarungen im Wert von 8,1 Mrd. Euro gestemmt werden. Jedoch ist es damit noch längst nicht getan, sollen doch neben den fast obligatorischen Kostensenkungen auch bestimmte Kernbereiche, wie die Sparten Diabetes, Impfstoffe, nicht verschreibungspflichtige sowie patentgeschützte Medikamente (OTC) ebenso ausgebaut werden, wie die Firmen-Präsenz in Schwellenländern. Der Ausblick für das Jahr 2010 fällt mit einem Gewinnwachstum von zwei bis fünf Prozent bei konstanten Währungskursen etwas schwächer aus als noch im Jahr zuvor, das besonders im vierten Quartal vom Verkauf des Schweinegrippe-Impfstoffes profitieren konnte. Der Überschuss hatte 2009 währungsbereinigt noch um 12,8 Prozent auf 8,47 Mrd. Euro zulegen können.

Die positiven Zahlen für das abgelaufene Jahr, sowie der verhaltene Ausblick kamen bei den Analysten überwiegend gut an. So behalten für die Sanofi-Aventis-Aktie die Deutsche Bank, die Citigroup, Kepler und Sal. Oppenheim ihre „Buy“-Einschätzung mit Kurszielen zwischen 60 und 68 Euro bei. Weiterhin neutral zu dem Pharmariesen äußert sich die WestLB, sowie Goldman Sachs, deren Analyst Keyur Parekh im Rahmen seiner Branchenstudie vom Freitag die Gewinnprognosen je Aktie für 2010 um 12,9 Prozent und für 2011 um 10,1 Prozent anhob. Das Kursziel kletterte dabei gleich von 50 auf 57 Euro.

Ebenfalls eher positiv für die Aktie gestimmten Anlegern bietet eine CLASSIC-Aktienanleihe von Sal. Oppenheim die Chance auf eine maximale Rendite von 8,14 Prozent bzw. 7,76 Prozent p.a. Um den vollständigen Nennbetrag bei Fälligkeit im März 2011 wieder zurückzuerhalten, muss der Titel bis dahin seinen Basispreis bei 54 Euro zumindest verteidigen können. Der Sicherheitsabstand bis zu dieser Marke beträgt aktuell 3,30 Prozent. Ansonsten wird dem Investor statt einem Barausgleich eine bei Emission festgelegte Anzahl an Aktien ins Depot gebucht.

9,00 % p.a. Sanofi-Aventis CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1GZE

Laufzeit:

25.03.2011

Preis: (08.03.2010)

Geld / Brief: 100,84 % / 101,04 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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