Kommentar
15:45 Uhr, 22.07.2011

Kein Lichtblick bei US-Immobilien...

Montag:
Der US-amerikanische Housing Market Index notiert im Juli bei 15. Im Vormonat hatte er noch bei 13 gestanden. Erwartet wurde der Index im Bereich von 15.

Unser Kommentar:

Ein Anstieg beim US-amerikanischen Housing Market Index von 13 auf 15 Punkte, das klingt nach Erholung. Man sollte sich da nichts vormachen: Die folgende Abbildung zeigt, dass sich der Immobilienmarkt in den USA am Boden liegt. Bemerkenswert ist die Zähigkeit der aktuellen Flaute vor dem Hintergrund der rekordtiefen Zinsen, die es nicht schaffen, den Markt zu beleben.

Dienstag:

Die Zahl der BAföG-Empfänger ist in Deutschland im Jahr 2010 um 5 % bzw. 43.000 auf insgesamt 916.000 gestiegen.

Der ZEW Konjunkturindex für Deutschland notiert im Juli bei -15,1. Erwartet wurde der Index mit -12,5. Im Monat zuvor hatte er noch bei -9,0 gelegen. Den historischen Mittelwert des Konjunkturindikators gibt das ZEW mit 26,2 Punkten an. Die aktuelle konjunkturelle Lage Deutschlands hat sich nach Angaben des ZEW auf 90,6 Zähler verbessert von noch 87,6 im Monat zuvor.

Die Konjunkturerwartung für die Eurozone verschlechterte sich zum Vormonat um 1,1 Punkte und notiert im Berichtsmonat bei nun -7,0 Zählern. Die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verliert 1,5 Zähler auf nunmehr 2,3 Punkte.

Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt in den USA im Juni bei 630.000. Erwartet wurden 570.000 bis 600.000 nach noch 560.000 im Vormonat.

Die Zahl der US-amerikanischen Wohnbaugenehmigungen liegt im Juni bei 624.000. Erwartet wurden 600,000 bis 609.000.

Unser Kommentar:

Das Bild, das der Housing Market Index derzeit abgibt, wird von den Baugenehmigungen in den USA bestätigt: Die leichte Verbesserung über die Erwartungen der Analysten ist nicht der Rede wert. Es bleibt dabei: Der US-Immobilienmarkt ist in der schlechtesten Verfassung seit über 50 Jahren (Abbildung oben).

Mittwoch:
Der japanische Frühindikator notiert in der revidierten Fassung für Mai bei 99,6. Im Vormonat hatte der Frühindikator Japans noch bei 96,2 notiert.

Der Absatz an versteuerten Zigaretten in Deutschland ist im zweiten Quartal 2011 um 10,9 % auf 18,957 Mrd. Stück zurückgegangen. Gleichzeitig stieg der Absatz von Zigarren und Zigarillos um 5,8 % auf 0,977 Mrd. Stück, der Absatz an Feinschnitt ist dagegen um 9,7 % auf 5,997 Tonnen nach unten gegangen.

Die deutschen Erzeugerpreise sind im Juni zum Vormonat um 0,1 % gestiegen. Einen Monat zuvor waren sie unverändert geblieben.

Im Jahresvergleich verteuerten sich die Preise der Erzeuger in Deutschland um 5,6 % nach +6,1 % im Monat zuvor.

Der Auftragseingang der Industrie in Italien ist gegenüber dem Vormonat um 1,7 % zurückgegangen.

Die Zahl der US-amerikanischen Hausverkäufe ist im Juni auf 4,77 Mio. gefallen. Im Vorfeld war mit einem Bereich von 4,90 bis 4,93 Mio. gerechnet worden. Im Monat zuvor waren 4,81 Mio. Häuser verkauft worden.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 3,7 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor +3,1 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 0,8 Mio. Barrel ausgeweitet, nach zuletzt einem Plus in Höhe von 3,1 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 3,4 Mio. Barrel geklettert, nach zuvor +3,0 Mio. Barrel.

Donnerstag:

Im Monatsvergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Deutschland im Mai zum Vorjahr um 0,8 % auf 717.000 gefallen, die Summe der geleisteten Arbeitsstunden ist gleichzeitig um 15,5 % auf 86 Mio. Stunden geklettert. Der Gesamtumsatz ist in gleicher Zeit um 19,0 % angestiegen und betrug im Berichtsmonat 8,377 Mrd. Euro, während der Index des Auftragseingangs um 13,8 % auf 115,2 gesprungen ist (2000 = 100).

Im Jahr 2011 insgesamt ist die Beschäftigtenzahl jedoch um 0,6 % auf durchschnittlich 701.000 gestiegen, während die geleisteten Arbeitsstunden um 17,1 % auf 334,9 Mio. geklettert waren. Der Gesamtumsatz ging bis dahin um 21 % auf 30,33 Mrd. Euro nach oben, der Index des Auftragseingangs stieg um 5,5 % auf im Durchschnitt 97,8.

Im Mai ist die Zahl der im deutschen Straßenverkehr Getöteten zum Vorjahr um 20 % auf 375 gestiegen. Gleichzeitig ist die Zahl der Verletzten um 27 % auf 39.800 angestiegen. Die Polizei nahm rund 212.600 Straßenverkehrsunfälle auf, das sind 12 % mehr als noch ein Jahr zuvor.

Der französische Einkaufsmanagerindex für Juli notiert in der ersten Veröffentlichung bei 50,1. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 52,5 veröffentlicht worden. Erwartet wurde der Index hingegen mit einem Stand von 52,0.

Der französische Dienstleistungsindex notiert in der ersten Veröffentlichung im Juli bei 54,2. Im Vormonat hatte der Index noch bei 56,1 gestanden. Erwartet wurde der Serviceindex bei 55,5.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für Juli im verarbeitenden Gewerbe bei 52,1. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 54,1 gerechnet worden.

Der deutsche Composite Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für Februar insgesamt bei 52,2. Im Vormonat hatte er bei 56,3 gelegen.

Der deutsche Dienstleistungsindex für Juli notiert in der ersten Veröffentlichung bei 52,9. Erwartet wurde der Index bei 56,3 nach 56,7 im Vormonat.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für Juli im verarbeitenden Gewerbe bei 50,4. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 51,5 gerechnet worden.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für Juli insgesamt bei 50,8. Im Vormonat hatte er bei 53,3 gelegen. Gerechnet wurde mit einem Stand von 52,7.

Der Einkaufsmanagerindex im Bereich der Dienstleistungen für die Eurozone liegt nach der ersten offiziellen Schätzung bei 51,4, nach zuletzt noch 53,7.

Die saisonbereinigte Leistungsbilanz für die Eurozone weist im Mai einen Defizit in Höhe von 5,2 Mrd. Euro aus, verglichen mit einem Minus von 5,1 Mrd. Euro im Vormonat . Gerechnet worden war für den aktuellen Monat mit einem Defizit in Höhe von 5,0 Mrd. Euro. Ohne Bereinigung ergibt sich für den Berichtsmonat ein Minus in Höhe von 18,3 Mrd. Euro.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 418.000 gestiegen. Erwartet wurden 411.000 neue Anträge nach zuvor 408.000 (revidiert von 405.000).

Die US-amerikanischen Frühindikatoren sind im Juni um 0,3 % gestiegen. Erwartet wurde ein Bereich von 0,3 %. Im Vormonat war ein Plus in Höhe von 0,2 % verzeichnet worden. Damit wurde der Vormonatswert von 0,8 % nach unten revidiert.

Der Philly Fed Index notiert im Juli bei 3,20. Im Vormonat hatte er bei -7,7 gestanden.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 60 Bcf auf 2.671 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 84 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 2.884 Bcf gelegen.

Freitag:

Der französische INSEE Geschäftsklimaindex ist auf 105 zurückgegangen von 110 im Vormonat.

Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für Juli bei 112,9. Im Vormonat hatte er noch bei 114,5 gestanden. Erwartet wurde er hingegen im Bereich 113,8.

Der Index für die Geschäftslage notiert bei 121,4 nach zuvor 123,3 und erwarteten 122,5. Der Index zur Geschäftserwartung liegt nun bei 105,0 nach 106,3 im letzten Monat. Die Erwartung hatte hier im Bereich 105,3 gelegen.

Unser Kommentar:

Erinnert sich noch jemand an den Sommer 2007? Seinerzeit war die Stimmung beim ifo-Index genauso bombig wie heute. Wenig später folgte an den Börsen der größte Einbruch der vergangenen Jahrzehnte.

Was lernen wir daraus? Wenn die Konjunkturforscher auffallenden Optimismus feststellen, sollten Anleger besonders vorsichtig werden...

Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge der Industrie in der Euro-Zone im Mai um 3,6 % gestiegen nach zuvor -0,1 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 15,5 % geklettert nach +8,6 %.

Wie wir die Börsenlage einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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