Kaum systemische Risiken aus globalen Wohnungsmärkten
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Edinburgh (GodmodeTrader.de) - Ein gesunder Wohnungsmarkt ist gut für die Weltwirtschaft, postulieren die Volkswirte von Standard Life Investments in ihrem aktuellen „Weekly Economic Briefing“. So trage der Neubau einen erheblichen Anteil zur gesamten Investitionstätigkeit bei, der Immobilienzyklus sei ein starker Treiber des privaten Verbrauchs und eröffne den Haushalten Zugang zu Krediten, was wiederum die Wirtschaftsaktivität treibe, heißt es weiter.
Dennoch: „Ein lebhafter Wohnungsmarkt ist nicht ohne Risiken“, warnt Chefvolkswirt Jeremy Lawson und untersucht, wo die verschiedenen Regionen gerade im Zyklus stehen. Ein Index für alle Industrieländer deute darauf hin, dass der Anteil der Wohninvestitionen am BIP deutlich über seinem langfristigen Durchschnitt liege. Die Fundamentaldaten für die Nachfrage hätten den jüngsten Anstieg sowohl der Preise als auch der Preis-Ertrags-Relationen nicht nachvollzogen, was Fragen hinsichtlich der mittelfristigen Aussichten aufwerfe, heißt es.
In der entwickelten Welt zeigten kleinere offene Volkswirtschaften wie Australien, Neuseeland, Kanada, Norwegen und Schweden Anzeichen von Exzessen beim Anstieg der Hauspreise und der Verschuldung. „Die Ungleichgewichte scheinen jedoch durch einen Anstieg der internationalen Kapitalzuflüsse in den letzten Jahren verstärkt worden zu sein, am deutlichsten aus China“, stellt Lawson fest.
In der Eurozone habe der deflationierte Hauspreisindex 2016 ein moderates Wachstum von 3,5 Prozent verzeichnet, was teilweise auf die schwache Inflationsdynamik dieses Zyklus zurückzuführen sei. Allerdings hätten sich die nationalen Wohnimmobilienmärkte in der Erholungsphase – wie so oft in der Eurozone – recht unterschiedlich entwickelt, heißt es weiter.
In Deutschland, zum Beispiel, wo im Jahr 2016 vor einer Immobilienblase gewarnt worden sei, sehen die Volkswirte von SLI in den letzten Quartalen eher eine Verlangsamung des Hauspreiswachstums – von 6,8 Prozent im vierten Quartal 2016 (zum Vorjahr) auf 3,7 Prozent im zweiten Quartal 2017 (zum Vorjahr). „Diese Verlangsamung ist weniger ein Alarmsignal als vielmehr eine gesunde Anpassung. Auch insgesamt sehen wir von den globalen Wohnungsmärkten kaum systemische Risiken ausgehen“, so Lawson.
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